Ihre Figuren sind die gfürchigsten – und ihr Nacht-Umzug ein Hit. Die Kult-Ur-Fasnächtler begeistern das Publikum auch heuer wieder.
Detailverliebt, geheimnisvoll, Furcht einflössend: Die Rätsch-Häxe ziehen mit ihren Sujets das Fasnachtspublikum seit 35 Jahren in Bann. Auch heuer haben sie einen grossartigen Auftritt. Ihr Wagen ist ein grüner Brunnen, von dem Körper mit schrecklichen Fratzen herunterstarren. Begleitet von unheimlichen Klängen, führten die Rätsch-Häxe damit gestern Abend um 18.45 Uhr das Zögli der Kult-Ur-Fasnächtler an.
Diese sind eine Vereinigung von rund 15 Sujetgruppen, die sich vor 19 Jahren zusammenschlossen – mit dem Ziel, die «Banalisierung» der Fasnacht durch zu viele einförmig-banale Guuggenmusigen zu verhindern. Ihr Nacht-Zögli von der Kleinstadt über die Schnyderbrücke zum Weinmarkt hat mittlerweile Kultstatus. Auch gestern standen Hunderte Zuschauer Spalier, um die fantastischen Wagen zu bestaunen.
Dunkle Mystik ist das Markenzeichen der Kult-Ur-Fasnächtler. Auf dem Wagen von Is-Chalt thronte gestern vorne ein teuflischer Bacchus. Und Cambria zeigte eine dämonische Freak-Show. Es gab aber auch überraschend viele helle Farbtupfer im Kult-Ur-Umzug. So zog die Gruppe Bandicoot mit einem bunten Zirkuswagen durch die Gassen. Und E-Xtra, die einzige Kult-Ur-Guuggenmusig, trat mit römischen Legionären auf. Ihre Rüstungen sind aus Hunderten Konservendosen gefertigt – ein herrlicher Anblick.
Nächste Gelegenheit, das Nacht-Zögli zu bestaunen, gibt es am Güdismontag und Güdisdienstag um 18.30 Uhr.
Hugo Bischof
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