Seit Mittwochmittag ist der neue Rontalzubringer offen. Damit ist nach jahrelangen Planungs- und Bauarbeiten das teuerste Strassenbauprojekt des Kantons Luzern dem Verkehr übergeben worden.
Es war 11.41 Uhr, als der Luzerner Baudirektor Max Pfister und Jürg Röthlisberger, Vize-Direktor des Bundesamt für Strassen (Astra) die Ampeln auf Grün schalteten und das mit 125 Millionen Franken bisher teuerste Strassenbauprojekt des Kantons für den Verkehr freigaben.
Als erstes durchfuhr Guido Jutz aus Hochdorf den neuen Tunnel, der gerade im M-Parc seine Einkäufe erledigt hatte. Max Pfister überreichte ihm einen Geschenkkorb. Eine halbe Stunde später gab die Polizei die Spur auch für den Gegenverkehr frei. Von der Grenze Dierikon/Ebikon führt neu eine offene Rampe zur gedeckten, 160 Meter langen Brücke über das SBB-Gleis und die Ron. Direkt anschliessend folgt ein 891 Meter langer Tunnel und schliesslich der Anschluss auf die Autobahn A 14 in Buchrain. Die Zubringer ist 1419 Meter lang. In Spitzenzeiten können rund 2500 Fahrzeuge pro Stunde durch den Tunnel fahren.
In seiner Rede würdige Max Pfister die Inbetriebnahme als «denkwürdiges Ereignis weit über das Rontal hinaus. «Es ist das letzte Bauwerk, das ich als Luzerner Baudirektor in Betrieb setzen darf und es freut mich, dass die Eröffnung noch just in meine letzten Arbeitstage fällt», schmunzelte ein bewegter Max Pfister.
Voll des Lobes über den Luzerner Regierungsrat war Jürg Röthlisberger, Vizedirektor des Bundesamt für Strassen: «Max Pfister blies Bern den Marsch. In Bern bot er eine Mitfinanzierung durch den Kanton Luzern an und vertrat unermüdlich seine Ansichten, bis Max und Moritz schlussendlich eine tragfähige Lösung gefunden hatten.»
Nicht nur lobende, auch kritische Worte gabs von den Gemeindepräsidenten: Urs Waldispühl (Buchrain) hofft, dass – nebst all den positiven Auswirkungen – Buchrain nun vom Durchgangsverkehr vollständig befreit werde. «Mit flankierenden Massnahmen hoffen wir, dieses Anliegen in den Griff zu bekommen.»
Für Hans Burri, Gemeindepräsident von Dierikon, beginnt heute eine neue Zeitrechung. Mit dem neuen Zubringer werde es bestimmt einen Entwicklungsschub geben. Er befürchtet aber, dass der Individualverkehr wegen der enormen Bautätigkeit im Rontal zeitweise zum Erliegen kommen werde. «Ich hoffe, dass der Kanton dann auch entsprechende Massnahmen unterstützt, zum Beispiel eine separate Busspur bis nach Luzern.» Seine Rede schloss er euphorisch: «Die Hände sind wieder frei, packen wir den Tiefbahnhof Luzern – mit der Verbindung ins Rontal – an.»
rem