Während der Session in Bern berichten Luzerner Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus ihrem Ratsalltag zu einem frei gewählten Thema. Heute meldet sich CVP-Nationalrätin Ida Glanzmann-Hunkeler zu Wort.
Unsere Aufgabe wäre es, in diesem Bericht aus Bern, vor allem von Erlebnissen zu schreiben, die sich am Rande der Beratungen abspielen. Gerne berichte ich jeweils auch aus der Wandelhalle. Dort war es während der vergangenen Wochen eher ruhig. Es gab Parlamentarier, die sich einen Arbeitsplatz suchten, einige wenige Journalisten und vereinzelt ein paar Lobbyisten. Ich genoss diese Ruhe und ganz besonders schätzte ich es, dass man auch mal in Ruhe ein Gespräch führen konnte.
Wenn ich auf diese Session zurückblicke, wird sie wohl als Session in die Geschichte eingehen, in der wir auf die Schnelle ein paar Milliarden mehr als vorgesehen ausgegeben haben. Das Covid-Gesetz mit den Härtefallregelungen erforderte dies. Bisher waren wir stolz auf unsere Schuldenbremse und dass wir damit verbunden auch wirklich Schulden abbauen konnten. Die zusätzlichen Schulden, die wir nun anhäufen, werden die Staatsfinanzen über mehrere Jahre prägen und die nächste Generation wird dann mit dem Abbau beschäftigt sein.
Die Entwicklung der Fallzahlen sind im Moment alles andere als beruhigend. Trotzdem waren die Meinungen im Parlament kontrovers. Die einen möchten ganz besonders die Restaurants und Geschäfte so lassen, wie es jetzt ist, die anderen möchten alles schliessen. Damit die Zahlen wieder sinken, werden wir um strengere Massnahmen nicht herumkommen. Ich beneide hier weder den Bundesrat noch die Regierungsräte, die diese Entscheide dann der Bevölkerung kommunizieren müssen.
Trotz Adventszeit war kaum weihnachtliche Stimmung zu spüren. Alle bewegten sich hinter ihren Masken mit und manchmal musste man zweimal schauen, wen man antraf. Ich hoffe nun, dass es uns allen gelingt, trotz allem etwas weihnachtliche Stimmung zu schaffen. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr, verbunden mit der Zuversicht, dass sich die Lage hier in der Schweiz und auch auf der ganzen Welt im 2021 wieder verbessern wird.