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Mitten in der Coronakrise will «L'Osteria» demnächst in Luzern Fuss fassen – und zwar im ehemaligen Cha-Cha-Restaurant in der Citybay-Überbauung. Zwischen den beiden Gastro-Ketten bestand eine Verbindung.
«Ciao Luzern» heisst es in grossen Buchstaben auf den Schaufenstern des ehemaligen Thai-Restaurants Cha Cha in der Citybay-Überbauung an der Bürgenstrasse beim Bahnhof Luzern:
Gemäss dem Plakat ist auf Frühjahr/Sommer dieses Jahr die Eröffnung des Restaurants L'Osteria geplant. Wie der Name richtig vermuten lässt, werden hier also statt Thai-Curry und Kokossuppe bald Pizza und Pasta angeboten. Dies bestätigt Samanta Dörfler vom Marketing L'Osteria auf Anfrage. Das genaue Eröffnungsdatum stehe noch nicht fest.
Bei «L'Osteria» handelt es sich um eine 1999 in Nürnberg gegründete Gastrokette. «Unseren Gästen bieten wir beste Pizza und Pasta d'amore – und ein echtes Zuhause mit typisch italienischem Flair», heisst es auf der Firmen-Website. Mittlerweile zählt das Unternehmen mehrere Dutzend Restaurants, die im Franchising betrieben werden. Sie befinden sich vornehmlich in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, in Frankreich, Luxemburg, Tschechien, Grossbritannien, Österreich und der Schweiz. Hierzulande gibt es bislang einzig ein Restaurant in Biel:
Es wurde 2015 eröffnet von der Migros Aare. Die gleiche Genossenschaft, die auch das Gastrokonzept Cha Cha betreibt und nach Luzern brachte.
Allerdings: Hinter «L'Osteria» steht mittlerweile nicht mehr die Migros Aare. Die Detailhändlerin gab die Franchising-Lizenz nach nur drei Jahren zurück. Sie schrieb zwar Ende 2018 in einer Medienmitteilung, dass der Pilotbetrieb gut angelaufen sei, dennoch habe man sich gegen eine weitere Expansion entschieden. Seither ist LO Suisse AG in der Schweiz für «L'Osteria» zuständig. Neben dem Standort Luzern soll auch in Basel noch dieses Jahr ein neues Restaurant eröffnet werden.
Hinter der LO Suisse AG stehen alle drei Geschäftsführer der Mutterfirma von L'Osteria – darunter die Gründer Friedemann Findeis und Klaus Rader. Wobei Letzterer der Systemgastronomie besonders zugetan sein muss – er hatte 2002 zusätzlich die ebenfalls auf Pizza und Pasta ausgerichtete Restaurantkette Vapiano mitgegründet. Diese ist um ein mehrfaches grösser als «L'Osteria» und zählt laut Wikipedia über 220 Standorte in 33 Ländern. In der Schweiz ist «Vapiano» unter anderem in Zürich präsent. In Deutschland geriet die Kette wegen Covid-19 letztes Jahr in finanzielle Schwierigkeiten und musste ein Insolvenzverfahren beantragen. (hor)
Das «L'Osteria»-Vorgängerlokal Cha Cha war 2011 eröffnet worden. Nach neun Jahren Betrieb erhielten die elf Mitarbeitenden im Februar 2020 die Kündigung. «Wir sehen an diesem Standort keine Zukunft für unser thailändisches Gastroformat», begründete die Sprecherin der Migros Aare die Schliessung damals in unserer Zeitung. Wobei die Migros das Cha-Cha-Format inzwischen auch in Zürich, Zug und weiteren Orten aufgegeben hat. Ursprünglich hätte das Luzerner «Cha Cha» im vergangenen Juni definitiv schliessen sollen – es blieb dann aber noch bis Ende Jahr respektive bis zum erneuten Lockdown, geöffnet.
«L'Osteria» glaubt offenbar an den Standort. Zwar wimmelt es bereits von Restaurants mit italienischen Speisen in der Innenstadt – und es kommen ständig neue dazu: Erst im letzten Herbst eröffnete etwa im Flora-Hotel das Bacio und Molini Pizza startete an der Zürichstrasse mit einem zweiten Standort nach dem Steghof. Doch wahr ist auch: Rund um die Citybay-Überbauung entstehen in den kommenden Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze, unter anderem von der Hochschule und von MSD Pharma. Genaueres zum Konzept, zum Angebot und zu den Öffnungszeiten will Samanta Dörfler von «L'Osteria» in ein paar Wochen bekanntgeben.