Im Wilden Westen von Luzern gings am Nachmittag des Fasnachtssonntags nicht ganz ungefährlich zu und her.
In sicherer Deckung unter zahlreichen Regen- beziehungsweise Schneeschirmen liessen sich das legendäre A-Team (Bödeli Club Escholzmatt) und die «Easy Riders» (Mulaffe) in Action beobachten oder die Verfolgung des Schüpfheimer Motorraddiebs beziehungsweise Ex-Bankdirektors nochmals live miterleben (Cobra 10/Matula).
Darüber hinaus vernebelten die «Pyros» (FC/FC) mit ihren ausnahmsweise legal abgefeuerten Rauchpetarden zeitweilig den gesamten Schüpfheimer Dorfkern, so dass der in regelmässigen Abständen in die Luft katapultierte Superman (Wagenbaugruppe der Jungschränzer Äschlismatt) jede Menge zu tun hatte, um im rhythmusträchtigen und farbenprächtigen Chaos den Überblick zu bewahren.
Etwas erholen konnte man sich dann hingegen beim «wage(n)mutigen» Happy End der heiratswilligen Gemeinden Escholzmatt und Marbach (Jodelchörli Lehn), der ganz schön schrägen Skipiste einer Fasnächtlergruppe aus Schötz oder dem frisch gekochten Hirsebrei der 20 Jahre jungen «Hirsmändig Gesellschaft Flühli», welche ihren Jubiläumswagen mit einer Einmanntrychler-Installation beschallte. «Gitz itz ächt für ihns bald öppis z trinke?» tönt es da plötzlich aus dem (Zuschauer-)Hintergrund.
Da stehen zwei pinkgewandete Flamingos, lassen ihren durstigen Nachwuchs aus dem Plastikmäntelchen lugen und halten offensichtlich nach dem nächsten Kaffeewagen Ausschau. Matthias Rüttimann aus Schüpfheim und David Hügli aus Hasle (beides Ex-Guugger) sind seit zwei Jahren in der Gruppe «Äntebusi» aktiv, und das Dabeisein am Umzug ist Ehrensache. Doch am meisten freuen sie sich schon auf den gemütlichen Umtrunk «danach» – rund um den Schüpfer Bahnhofsplatz.
Speaker Roger Felder, seines Zeichens Präsident der organisierenden Schüpfheimer Fasnachtsgesellschaft, hatte trotz eindeutiger Wetterprognosen im Vorfeld des Umzuges auf ein «wenigstens teilweise regenfreies Wetterfenster» gehofft. Dass der Regen kurz nach Umzugsbeginn in Schnee überging, war ein kleines Trostpflaster für alle Aktiven, die mit mehr Wagen aufgefahren – jedoch mit weniger Zuschauern belohnt wurden als andere Jahre.
Gaby Kindler
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