Die 19 Gemeinden rund um Sursee und den Sempachersee suchen neue Wasserquellen – auch im Hinterland. Dort reagiert man verschnupft.
Der Gemeindeverband Sursee-Mittelland und mit ihm die 19 Verbandsgemeinden prüfen zurzeit Ausbaumöglichkeiten für die langfristige Sicherung der regionalen Wasserversorgung. Heute wird der grösste Teil des Wasserbedarfs der Verbandsgemeinden direkt oder indirekt durch den Sempachersee gedeckt. 70 Prozent des Wassers, das aus den Leitungen kommt, stammt aus dem See oder aus dem Grundwasserstrom, welcher von diesem gespiesen wird.
Eine noch intensivere Nutzung des Sempachersees als Wasserlieferant wird durch das Ziel, den jetzigen Wasserspiegel beizubehalten, limitiert. Zudem gibt es in der Nähe des Sees sowohl eine Autobahn als auch eine Bahnlinie. Käme es zu einem Unfall mit chemischen Gütern, würde dies den Sempachersee wohl für viele Jahre verschmutzen, wie der Geschäftsleiter des Regionalen Entwicklungsträgers Sursee-Mittelland, Beat Lichtsteiner, erklärt. Deshalb müssen alternative Bezugsmöglichkeiten gefunden werden.
Der regionale Entwicklungsträger Sursee-Mittelland und die 19 Gemeinden wollen einen Planungsbericht in Auftrag geben. Dieser soll technische Fragen beantworten und Aufschluss über zwei Ausbauvarianten liefern. Erste Gespräche wurden zu diesem Zwecke bereits mit Alberswil und Willisau sowie mit Emmen geführt. «Teilweise steht man diesen Abklärungsgesprächen kritisch gegenüber. Andere reagierten mit Interesse», sagt Lichtsteiner.
Laut dem Gemeindeammann von Alberswil, Josef Häfliger, gibt es in der Region Sursee genug Wasser. «Doch die Gemeinden um den Sempachersee ziehen es vor, die Grundwasserschutzzonen zu verbauen, anstatt sich in ihrer Entwicklung einzuschränken.»
Roseline Troxler/bep