Kommentar
Gemeindevergleich im Kanton Luzern: Ungleiche Chancen so gut wie möglich beheben

Die Gemeinden des Kantons Luzern gleichen sich an, bleiben aber in vielen Punkten sehr unterschiedlich. Das ist per se kein Problem – so lange Ausgleichmechanismen greifen.

Dominik Weingartner
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Dominik Weingartner

Dominik Weingartner

Der Gemeindevergleich der Luzerner Statistikbehörde Lustat zeigt einmal mehr: Es gibt grosse Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Lebenswelten. Das ist weder überraschend noch ein Umstand, den man per se problematisieren sollte. Luzern ist ein vielfältiger Kanton. Die Agglomeration Luzern entspricht den Kriterien für eine Grossstadt. Demgegenüber steht ein ausgedehntes ländlich geprägtes Gebiet. Dass es in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht Unterschiede gibt, ist klar.

Zentral ist die Solidarität unter den Gemeinden. Der kantonale Finanzausgleich ist ein wichtiges Instrument, um die unterschiedlichen Voraussetzungen bis zu einem gewissen Punkt auszugleichen. Auch bei der Infrastruktur ist die Politik gut beraten, die Landschaft nicht zu vergessen – auch wenn von einem Projekt auf dem Land vielleicht nicht so viele profitieren wie in der Stadt.

Auffällig sind die Zahlen bei den Übertritten ins Langzeitgymnasium. Die Gemeinden, die viele Übertritte aufweisen, sind oft auch jene Gemeinden, in denen viel Vermögen vorhanden ist. Das deutet darauf hin, dass Geld beim Bildungserfolg auch im Kanton Luzern noch immer eine grosse Rolle spielt. Das ist keine Neuigkeit und folgt auch einer gewissen Logik. Und absolute Gerechtigkeit ist nie herstellbar. Dennoch müssen für alle Schüler die möglichst gleichen Bildungschancen vorhanden sein – egal, ob die Eltern über viel Vermögen verfügen oder nicht.