Geschichte
Nostalgie pur: Der legendäre «Heliofant» kehrt für zwei Stunden an den Kreuzstutz Luzern zurück

Mehr als 30 Jahre lang prägte eine auffällige Heliomalt-Werbung eine Fassade an der Kreuzung Basel-/Bernstrasse. Mit einer Lichtinstallation wird sie jetzt vorübergehend wieder sichtbar.

Hugo Bischof
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Die Heliomalt-Werbung am Kreuzstutz in Luzern in den 1960er-Jahren. Hinten die Baselstrasse.

Die Heliomalt-Werbung am Kreuzstutz in Luzern in den 1960er-Jahren. Hinten die Baselstrasse.

Bild: Stadtarchiv Luzern

Am Kreuzstutz in Luzern begrüsste während mehr als dreier Jahrzehnte ein an eine Hauswand gemalter Elefant alle Reisenden. Schöpfer der weithin sichtbaren Heliomalt-Werbung war der Basler Grafiker Celestino Piatti (1922–2007). Der «Heliofant» kehrt am Freitag, 19. November, für zwei Stunden an den Kreuzstutz zurück: in Form einer Lichtinstallation ab 18.30 Uhr.

Die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen, Treffpunkt ist der Kreisel Kreuzstutz (Kultursäule). Der Luzerner Verein UntergRundgang veranstaltet diese Aktion zusammen mit dem Verein Celestino Piatti – das visuelle Erbe. Sie ist Teil der Luzerner Piatti-Tage vom 19. bis 21. November, die als Hommage an den baldigen 100. Geburtstag des Künstlers durchgeführt werden.

Vor 56 Jahren gemalt

Der «Heliofant» wurde im November 1965 an die Fassade gemalt. Verschwunden ist er erst in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre. Wer mehr über ihn und andere Kunstwerke im Quartier Untergrund (Basel-/Bernstrasse) erfahren möchte, kann am Samstag, 20. November, zusätzlich den öffentlichen Rundgang «Piatti-Spezial» des Vereins UntergRundgang besuchen. Start ist um 14.30 Uhr am Kreuzstutz.

Mit seiner unverkennbaren Designsprache wurde Piatti international berühmt. Er gestaltete Kinderbücher, Briefmarken und unzählige Werbungen (zum Beispiel für Campari, Rolex oder Terre des Hommes). Piatti gestaltete auch mehr als 6000 DTV-Buchumschläge.

Piatti-Plakate im Hans-Erni-Museum

Im Rahmen der Luzerner Piatti-Tage werden im Hans-Erni-Museum im Verkehrshaus zusätzlich die politischen Plakate Piattis beleuchtet. Sowohl Piatti als auch der Luzerner Kunstmaler und Grafiker Hans Erni (1909–2015) hätten ihre Kunst oft in den Dienst politischer Initiativen gestellt, heisst es in der Ankündigung der Ausstellung; «für das Frauenstimmrecht und gegen eine menschenunwürdige Einwanderungspolitik, für den Tier- und Umweltschutz, gegen Atomkraftwerke».

Am Sonntag, 21. November, findet im Hans-Erni-Museum ab 11 Uhr ein Gespräch über Ernis und Piattis politische Plakate statt. Teilnehmer: Barbara Piatti, Tochter des Künstlers, Claudio Miozzari, Journalist und Unternehmer, und Heinz Stahlhut, Leiter Museum.