Seit Anfang Jahr können sich Männer in zehn Minuten zu Frauen und Frauen in der gleichen Zeit zu Männern erklären lassen. Die Kosten betragen nur 75 Franken, als möglicher Ertrag winken bis zu nahezu 30'000 Franken.
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Mann, Anfang 60 – das war bis Ende 2021. Seit dem 5. Januar dieses Jahres ist der Einwohner einer Luzerner Landgemeinde eine Frau, auch sein Vorname ist jetzt weiblich. Der frühere Mann – nennen wir ihn Noah, der derzeit beliebteste Vorname für neugeborene Knaben – hat diese zwei Änderungen im Personenstandsregister ganz unkompliziert für 75 Franken erledigen können. Nötig war bloss ein Besuch beim zuständigen Zivilstandsamt und ein etwa zehnminütiges Gespräch, wo seine Identität, die Urteilsfähigkeit und der angegebene Wohnsitz überprüft wurden. So, wie es der Bundesrat in der auf Anfang Jahr angepassten Zivilstandsverordnung geregelt hat. Basis dafür ist eine vom eidgenössischen Parlament Mitte Dezember 2020 beschlossene Änderung des Zivilgesetzbuches, der jedoch nicht alle Zentralschweizer Vertreterinnen und Vertreter in Bern zugestimmt haben (siehe Box).