GESUNDHEITSDIREKTOREN: Nein zu neuem Finanzierungsmodell

Die Zentralschweizer Gesundheits- und Sozialdirektorenkonferenz (ZGSDK) befasste sich am Donnerstag in Luzern mit unterschiedlichen Gesundheitsfragen. Themen wie Berufsmarketing, Krebsregister und die Abstimmungsvorlage vom 1. Juni wurden diskutiert.

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Im vergangenen Herbst hatte die Zentralschweizer Gesundheits- und Sozialdirektorenkonferenz (ZGSDK) der Zentralschweizer Interessengemeinschaft Gesundheitsberufe (ZIGG) zugesichert, das Marketing der Gesundheitsberufe finanziell zu unterstützen. In den Jahren 2008 und 2009 werden je 100?000 Franken als Anschubfinanzierung ausgerichtet, heisst es in einer Medienmitteilung.

Die sechs Zentralschweizer Kantone kommen für diese Beiträge gemeinsam auf. Auch die ZIGG selbst investiert ins Marketing der Gesundheitsberufe. Sie hat in der Zwischenzeit ein Berufsmarketing-Konzept vorgelegt, heisst es weiter. Die Zielgruppen sollen – beispielsweise durch eine Website und mit einem kompetenten Auftritt an der Bildungsmesse zebi – direkt angesprochen werden. Im Jahr 2009 wird die ZGSDK über die Wirkung des Berufsmarketings Bilanz ziehen.

Mehr Gewicht für Hausarztmedizin
Die ZGSDK liess sich über den Stand der Umsetzung des Zentralschweizer Rahmenkonzepts «Ärztliche Praxisassistenz» in den einzelnen Kantonen orientieren, heisst es in der Medienmitteilung. In allen Kantonen werde zielgerichtet an der Umsetzung des Konzepts gearbeitet. Mit dem Engagement der Gesundheitsdirektoren soll der Hausarztmedizin bei der Ärzteausbildung mehr Gewicht verliehen werden.

Krebsregister auch in der Zentralschweiz
Professor Reto Obrist, Direktor von Oncosuisse, orientierte die Gesundheitsdirektoren über den aktuellen Stand des Schweizer Krebsregisters. Oncosuisse setzt sich für ein integriertes nationales Krebsprogramm ein. Krebsregister liefern standardisierte Angaben zu Verhalten, Prävention, Früherkennung und Therapie. Diese ermöglichen laut Mitteilung geografische Vergleiche sowie die Erfassung der zeitlichen Verläufe und dienen der Qualitäts- und Kostenkontrolle.

Gegenwärtig decken die Krebsregister in den Kantonen rund 60% der schweizerischen Bevölkerung ab. Reto Obrist wies darauf hin, dass die Zentralschweiz dabei noch einen weissen Fleck auf der Landkarte bildet. In Luzern sind jedoch Vorbereitungen für die Etablierung eines Krebsregisters im Gange. Eine allfällige Beteiligung weiterer Zentralschweizer Kantone werde laut Krebsliga Zentralschweiz abgeklärt.

Finanzierungsmodell wird abgelehnt
Die Gesundheitsdirektoren der Zentralschweizer Kantone lehnen den Verfassungsartikel zur Krankenversicherung ab, über den am 1. Juni abgestimmt wird. Es wurde darauf verwiesen, dass sich nebst der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) auch die Konferenz der Finanzdirektoren (FDK) sowie die Konferenz der kantonalen Sozialdirektoren (SODK) gegen diesen Verfassungsartikel ausgesprochen haben.

Auf Ablehnung stösst insbesondere das Finanzierungsmodell, das durch den vorgeschlagenen Artikel ermöglicht würde. Gemäss den Berechnungen der GDK müssten die Kantone insgesamt einen Betrag in Milliardenhöhe an die Versicherer überweisen, ohne auf die Mittelverwendung Einfluss nehmen zu können. Ein solches Finanzierungsmodell verstosse gegen einen elementaren Grundsatz der Finanzpolitik, wie es heisst. Wer zahlt, müsse über den Einsatz der Mittel bestimmen können.

ana