Kastanienbaum Nicht nur Bahnschalter, sondern auch Postschalter gehen nach und nach zu. Aktuelles Beispiel ist Kastanienbaum. Ab dem 7. November bietet das Seehotel Postdienste an (wir berichteten). Bei der branchenübergreifenden Schweizer Gewerkschaft Syndicom kommt diese Alternative schlecht an. Sprecher Christian Capacoel: «Solche Auslagerungen haben zur Folge, dass die Arbeitsbedingungen bei gleich bleibender Leistung schlechter werden, weil sie den posteigenen Gesamtarbeitsvertrag unterwandern.» Weiter befürchtet er Qualitätseinbussen für die Kunden. «Die Postgeschäfte sind im Hotel nur eine Nebensache.» Mit der Auslagerung sinke auch das Ansehen des Staatsbetriebs.
Post-Sprecher Oliver Flüeler wehrt sich: «Wir schliessen keine Schalterstellen, sondern verlagern sie.» In den letzten Jahren wurden 67 Prozent weniger Briefe und 43 Prozent weniger Pakete aufgegeben. Flüeler: «Diesem Umstand müssen wir Rechnung tragen.» Die Zusammenarbeit mit Partnern wie etwa Quartierläden sei eine Win-win-Situation, weil Läden dadurch wieder mehr Kunden hätten. (kuy.)