GRAN CANARIA / LUZERN: Ein Toter bei Busunfall auf Gran Canaria – Baumeler betroffen

Bei einem Busunglück auf Gran Canaria mit einer Schweizer Reisegruppe kam eine Person ums Leben. Zwölf weitere wurden schwer verletzt. Betroffen sind Kunden des Luzerner Reiseanbieters Baumeler. Erste Patienten sollen schon in der Nacht auf Dienstag in die Schweiz zurückgeflogen werden.

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Der Busunfall forderte ein Todesopfer und 12 Schwerverletzte. (Bild: Keystone / EPA)

Der Busunfall forderte ein Todesopfer und 12 Schwerverletzte. (Bild: Keystone / EPA)

Ein spanischer Arzt vor Ort bestätigte, dass ein Schweizer noch am Unfallort verstorben sei. Zwölf Schwerverletzte und vier Leichtverletzte seien alle nach Las Palmas gebracht worden, in die Spitäler Negrin und Insular, sagte ein Polizeisprecher. Zur Unfallursache konnten die spanischen Behörden keine Angaben machen. Es seien Ermittlungen im Gange. Eine der zwölf schwer verletzten Personen schwebe in Lebensgefahr, meldet «cuatro.com»

Der Unfall ereignete sich am Montagmorgen gegen 10.20 Uhr auf einer Landstrasse zwischen den Ortschaften Pasadilla und Cazadora. Bilder zeigen einen arg ramponierten, grünen Minibus, dessen linke Seite stark eingedrückt ist. Sitze liegen herum und Scheiben sind zerborsten.

Laut Medienberichten aus Gran Canaria stürzte der Minibus etwa 500 Meter vor der Stadt Cazadores einen Steilhang hinunter. Möglicherweise habe es Probleme mit den Bremsen gegeben, mutmasst die spanische Zeitung «Canarias7» auf ihrer Internetseite.

Luzerner Reiseanbieter Baumeler betroffen

Betroffen ist ein 19-plätziger Minibus einer spanischen Busfirma mit einer Schweizer Reisegruppe von Baumeler Reisen in Luzern. Nach Angaben des Reiseveranstalters befanden sich 16 Reisende, eine Schweizer Reisebegleitung sowie ein spanischer Fahrer im Minibus.

«Wir sind betroffen und bedauern den Vorfall zutiefst», sagte Michael Mettler, Geschäftsführer von Baumeler Reisen in einer ersten Stellungnahme. Man werde nun alles unternehmen, um den Reisenden und deren Angehörigen so gut wie möglich zur Hilfe zu kommen.

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Der Unfall mit einem Minibus ereignete sich am Montagmorgen bei Ingenio. (Bild: Google)

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Bus war 19 Jahre alt

Die Busfirma, die im Auftrag von Baumeler Reisen Luzern den Transport durchführte, ist am Ort des Geschehens. Gemäss Abklärungen von Baumeler handelt es sich um einen 19-jährigen Bus. Er wurde zuletzt vor einem knappen Monat einer behördlichen Inspektion unterzogen, welche der Bus bestanden habe.

Die Unfallursache ist noch unklar und Gegenstand der laufenden polizeilichen Untersuchungen. Ein Helikopter sowie die Ambulanz seien schnell vor Ort gewesen, so «cuatro.com weiter.

Helpline für Angehörige

Baumeler Reisen hat für Angehörige eine Notfalltelefonnummer eingerichtet. Diese lautet: 044 202 00 00. Diese werde rege benutzt, teilt Baumeler mit. Ein Care-Team von Allianz Global Assistance im Auftrag von Baumeler Reisen befindet sich für die medizinische und psychologische Betreuung der Verunfallten auf dem Weg nach Gran Canaria.

EDA bestätigt Unfall

Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) gab bekannt, Kenntnis von einem Busunglück auf Gran Canaria mit 18 Personen an Bord zu haben. 17 Personen davon besässen die Schweizer Staatsangehörigkeit, teilte das EDA am Montagnachmittag auf Anfrage mit.

Das EDA steht in engem Kontakt mit dem betroffenen Reiseunternehmen in der Schweiz. Die zuständige schweizerische Vertretung in Madrid ihrerseits stehe in Verbindung mit den zuständigen Behörden vor Ort. Aus Persönlichkeits- und Datenschutzgründen machte das EDA keine weiteren Angaben zum Todesopfer und den Verletzten.

Das EDA stehe in engem Kontakt mit dem zuständigen Behörden vor Ort. Der schweizerische Honorarkonsul habe sich am Nachmittag in die verschiedenen Spitäler begeben. Auch ein Vertreter der Schweizer Botschaft wird in der Nacht nach Gran Canaria reisen.

Das Aussendepartement teilte zudem mit, dass Bundespräsident Didier Burkhalter den Betroffenen und deren Angehörigen sein tiefes Mitgefühl ausspreche.

TCS und Rega in Gran Canaria

Der TCS schickt seinen Ambulanzjet und ein Rettungsteam nach Gran Canaria. Laut TCS sind unter den verunfallten Personen ETI-Schutzbrief-Begünstigte. Das Flugzeug soll gegen Mitternacht in Gran Canaria eintreffen.

Die Entsendung des Ambulanzjets ist als erste Massnahme beschlossen worden, wie der TCS am Montagabend mitteilte. Das Ärzte- und Psychologenteam werde vor Ort eine Lagebeurteilung vornehmen und die Verletzten in die Schweiz zurückführen.

Auch die Rega schickte einen Jet nach Gran Canaria, der Zürich kurz nach 19 Uhr verliess. An Bord: drei Piloten, zwei Ärzte, eine Intensivpflegefachperson und ein Einsatzleiter sowie Mitglieder eines Care Teams Das medizinische Personal werde erste Abklärungen vornehmen «und voraussichtlich bereits in der Nacht die ersten Patienten in die Schweiz zurückfliegen», teilte die Rega mit.

Ein Arzt und ein Einsatzleiter der Rega würden in Las Palmas bleiben, um die weiteren Einsätze zu koordinieren. Ein weiterer Rega-Ambulanzjet befinde sich auf Abruf und könne bei Bedarf ebenfalls eingesetzt werden.

sda/zim/shä/rem