Seit Mittwoch sind in Luzerner Apotheken Selbsttests für zu Hause erhältlich. Die Nachfrage nach den Tests ist gross, lange Warteschlangen bleiben aber aus.
Die Apotheken haben sich auch im Kanton Luzern vorbereitet auf diesen Mittwoch, den ersten Tag, an dem Selbsttests für zu Hause gratis bezogen werden können. So steht etwa vor der Dr. Schmid's See-Apotheke auf dem Kapellplatz in der Stadt Luzern eigens ein Pavillon, um den Andrang zu bewältigen. Zusätzlich wird die Testabgabe über ein Fenster in der Seitengasse abgewickelt.
Das Prozedere ist simpel: Wer seine Krankenversicherungskarte vorzeigt, bekommt die Tests nach wenigen Augenblicken ausgehändigt.
Die Nachfrage sei gross, doch hätte man keinen «Ansturm» erlebt, sagt Doris Vollenweider, Pharma-Assistentin und Mitglied der Geschäftsleitung, auf Nachfrage. Bis zum späteren Mittwochnachmittag seien bei Dr. Schmid's See-Apotheke gut 4000 Schnelltests, respektive 800 Packungen à fünf Tests, über den Tresen gegangen. Für die ersten beiden Tage wurde mit der Abgabe von 10'000 Schnelltests gerechnet, diese Berechnung scheine aufzugehen, so Vollenweider.
Die Ausgabe am Kapellplatz kam einzig am Morgen einmal zum Stillstand, als während einigen Minuten Internetprobleme auftraten. Die Anstehenden, die auf später vertröstet wurden, nahmen es gelassen. Eine Frau meinte, sie sei vor allem aus Neugierde hier und wolle einmal so einen Test ausprobieren. Eine andere hatte kurz vor der Apotheke inne gehalten, weil diese sich auf ihrem Arbeitsweg befindet.
In der Amavita-Apotheke im Löwencenter waren es ebenfalls Neugierde und der Zufall, welche die Leute zur Abholung der Selbsttests verleiteten. Eine Frau, die mit ihren zwei kleinen Kindern anstand, meinte, eigentlich sei sie zufällig in der Stadt. «Doch gleichzeitig erwarten wir am Samstag Besuch und dann sind wir froh um die Schnelltests.»
Eine Seniorin, die vor der Apotheke mit einem älteren Mann sprach, sagte: «Ich habe das gestern im Radio gehört und dachte mir, da schaue ich doch gleich einmal vorbei.» Die Abgabe sei reibungslos und schnell verlaufen. Der Mann sagte:
«Testen ist gut, doch wirklich wichtig ist das Impfen und wie langsam das im Kanton voranschreitet, ist unglaublich.»
Er habe Jahrgang 1950 und noch nicht einmal seinen ersten Impftermin bekommen. Seine Begleitung mit Jahrgang 1935 hat immerhin schon die erste Impfung erhalten. Beide sind froh, dass sie sich nun selbst testen können, auch wenn sie noch herausfinden müssten, wie das genau geht.
Wie der Selbsttest funktioniert, zeigte Martine Ruggli, Präsidentin des Schweizerischen Apothekerverbands PharmaSuisse, an einer Medienkonferenz:
Aus Sicht der Apotheken ist die Abgabe der Schnelltests ebenfalls positiv angelaufen. Bei der Apotheke im Surseepark zeigte sich auf Nachfrage ein ähnliches Bild wie in den Stadtluzerner Apotheken: Mal mussten die Leute für die Tests kurz anstehen, mal kamen sie direkt an die Reihe.
In der Apotheke Willisau überstieg die Nachfrage am Vormittag derweil zeitweise das Angebot. Wie die Inhaberin Rita Santalucia auf Nachfrage sagte, wurden im Verlauf des Morgens alle 400 Packungen à fünf Tests, die zur Verfügung standen, abgegeben. Ein kleiner Teil davon direkt in der Apotheke, der Grossteil in der Festhalle Willisau.
Das sei jedoch kein Problem, so Santalucia, man habe Tests nachbestellt. «Der Kanton und der Kantonsapotheker Stephan Luterbacher machen gute Arbeit», sagte Santalucia. Bis zum späteren Mittwochnachmittag wurden schliesslich gut 2500 Selbsttests, respektive 500 Packungen à fünf Tests, ausgegeben.