Das Luzerner Kantonsspital hat direkt neben seinem Standort in Sursee ein Grundstück gekauft. Damit wird vorerst das bestehende Angebot gesichert. Doch das Land könnte auch bei einem Spitalneubau eine Rolle spielen.
Sind die Würfel in der Debatte um den Spitalstandort Sursee gefallen? Diesen Eindruck könnte erhalten, wer das Luzerner Kantonsblatt liest. Dem amtlichen Publikationsorgan ist zu entnehmen, dass das Luzerner Kantonsspital (Luks) direkt neben dem heutigen Standort in Sursee ein Grundstück gekauft hat. Auf dem rund 2000 Quadratmeter grossen Stück Land an der Spitalstrasse 18 befindet sich das sogenannte Kosthaus.
Der Grundstückserwerb stehe jedoch nicht in einem direkten Zusammenhang mit den Diskussionen über den künftigen Standort des Luks in Sursee, heisst es beim Spital auf Anfrage. Seit September 2013 sei das Luks im Kosthaus eingemietet, um seinen Belegärztinnen und -ärzten in der Nähe des Spitals Praxisflächen anbieten zu können. Die Liegenschaft stand zum Verkauf. Mitte März dieses Jahres erfolgte der Kauf durch das Luks, Ende März fand die Übergabe statt. «Damit ist die gegenwärtige Nutzung als gynäkologische Gruppenpraxis für weitere Jahre gesichert», teilt die Kommunikationsabteilung mit. Zum Kaufpreis macht sie keine Angaben.
Klar ist: Das Kantonsspital in Sursee soll neu gebaut werden. Im April 2020 hatte sich die Luzerner Regierung für einen rund 250 Millionen Franken teuren Neubau am aktuellen Standort entschieden. Im Dezember vergangenen Jahres brachte der Stadtrat Sursee überraschend den Alternativstandort Münchrüti ins Spiel. Dieser wird derzeit vom Kanton geprüft. Ein definitiver Entscheid, wo der Neubau entstehen soll, ist noch nicht gefallen. Man werde «zu gegebener Zeit informieren», heisst es beim Kanton auf Anfrage.
Ein Neubau am aktuellen Standort unter laufendem Betrieb wäre eine grosse Herausforderung. Dabei könnte das neu gekaufte Grundstück eine Rolle spielen, heisst es beim Luks: «Dank des Erwerbs der Nachbarparzelle wird der Handlungsspielraum im Hinblick auf eine allfällige Weiterentwicklung des heutigen Spitalareals erweitert.»