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Die Sieger des Fasnachtswettbewerbs «De beschti Grend» der Luzerner Zeitung und des Lozärner Fasnachtskomitees sind gekürt.
170 Sujets haben sich dieses Jahr für «de beschti Grend» ablichten lassen, am Dienstag fand die Prämierung der kreativsten Grende statt. Die Gewinner im Überblick:
Mit Blick auf die Kategorie Familie sagte Moderator Peti Federer vom Lozärner Fasnachtskomitee anlässlich der Preisübergabe im Hotel Schweizerhof: «Angst um den Fasnachtsnachwuchs müssen wir nicht haben.» Alleine in der Kategorie Familie traten 45 Sujets an. Gewonnen hat Familie Fischer aus Buchrain.
Es ist nicht die erste Auszeichnung für Monika (45), Ralph (46), Romina (11) und Leana (14). 2015 und 2019 triumphierte die Familie ebenfalls beim Grende-Wettbewerb.
In diesem Jahr bastelte die Familie das Sujet Gugus. Die Idee dazu hatte Monika Fischer bei einem Spaziergang im Wald. «Für unseren Grend braucht eine Kartonschachtel, Kleister und Papier», sagt Ralph Fischer. Der Grend selber sei aus Ton und Kleister hergestellt. Wieviel Zeit die Familie in die Grende investiert hat, weiss sie nicht. «Ich habe bestimmt 20 Mal gekocht, während meine Frau gekleistert hat», so Ralph Fischer. Die Familie habe aber bewusst seit Weihnachten keine gesellschaftlichen Anlässe mehr wahrgenommen. «Wir basteln seit über zehn Jahren Grende an der Fasnacht – und wir haben bereits eine Idee fürs nächste Jahr», sagt der Vater. Verraten will er diese natürlich noch nicht.
Die Gewinner in der Kategorie Kleingruppen heissen Michèle (54) und Benno (43) Bottlang aus Oberembrach im Zürcher Unterland. Das Sujet «Götter des Drachenbergs» sei im Sommer bei einem Besuch auf dem Pilatus entstanden. «Für den Grend alleine habe ich eine Woche Ferien genommen plus eine Woche Überzeit kompensiert», erzählt Benno Bottlang. Die beiden schätzen, dass sie rund 200 bis 300 Stunden Zeit ins Sujet investiert haben. «Der Grend ist aus Ton modelliert, darüber wird eine Silikonform gelegt und danach mit einer Masse ausgegossen», sagt Benno Bottlang. Auch bei den Kleidern hat sich das Paar etwas einfallen lassen: «Drachenkleider mit Flügeln wären zu umständlich in den engen Gassen Luzerns. Deshalb treten wir nun als edle, mittelalterliche Ritter auf. Die Kleider sind natürlich selbstgenäht, weil ich gerne nähe», erzählt Michèle Bottlang.
In der Kategorie Einzelmasken schafft es Ricardo Oberdlik (61) aus Luzern an die Spitze. Der Vollblutfasnächtler hat sich «aus einem Fundus in seinem Lager» inspirieren lassen. «Ich habe zwei Kisten mit künstlichen Dekorpflanzen gefunden und gedacht, dass ich das irgendwie wieder brauchen könnte. In die Hände gespielt habe ihm sicher, dass die grüne Welle im Herbst das Land überrollt habe. Oberdlik: «Statt über Umwelt zu sprechen, lasse ich Pflanzen aus mir heraus wachsen, dann bin ich auch ein Grüner.» Auch er habe viel Zeit investiert und erklärt mit einem Schmunzeln: «Ich bastle sehr gerne und habe mich deswegen extra frühpensionieren lassen.»