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Die Einwohner der Gemeinde Rain sind dazu angehalten, zwei Tage im Voraus zu melden, wenn sie ihren Pool füllen wollen. Dazu ruft die Gemeinde im aktuellen «Rainfo »auf. Warum, erklärt Walter Lussi (60), seit 2012 Wassermeister der Gemeinde Rain.
Walter Lussi, ist das Wasser in Rain so knapp, dass Poolbesitzer sich melden müssen, falls sie ihren Pool füllen wollen?
Nein, im Gegenteil. Das Wasserreservoir unserer Gemeinde speist sich aus Grundwasser aus Hochdorf, Seewasser aus Sempach und aus dem eigenen Quellwasser. Wenn mir Leute anmelden, wenn sie ihren Pool füllen wollen, dann kann ich besser planen – und weiss wie lange ich nachts Wasser aus Hochdorf und Sempach hochpumpen muss.
Das geht nur nachts?
Wenn das Reservoir tagsüber auszutrocknen droht – etwa an einem heissen Sommertag, wenn der Wasserverbrauch schon mal die 1000-Kubikmeter-Marke knackt –, dann laufen selbstverständlich die Pumpen an. Solange wir also Strom haben, ist unsere Versorgung garantiert. Tagstrom ist aber erheblich teurer als Nachtstrom. Letztlich können wir mit diesem Meldesystem Geld sparen. Das handhaben wir übrigens schon seit drei Jahren so.
Halten sich alle Pool-Besitzer an diese Meldepflicht?
Müssen tut man gar nichts. Es ist lediglich eine Empfehlung. Ich drehe keinem den Hals um, wenn ich ihn beim unangemeldeten Pool-Füllen erwische. Tatsächlich lassen viele ihre Pools spontan volllaufen, dann wenn das Wetter stimmt – wie etwa an diesem Wochenende. Immerhin rund die Hälfte der Poolbesitzer meldet sich aber. Diese Anrufe erleichtern meine Arbeit erheblich. So kann ich die benötigte Wassermenge viel besser abschätzten.
Dann wissen Sie also, wie viele Pools es in Rain gibt.
Nein, genau weiss ich das nicht. Aber alleine gestern Morgen haben mich über 10 Poolbesitzer angerufen. Wohl aber ist mir bekannt, dass es in unserer Gemeinde überdurchschnittlich viele Pools gibt. Das haben mir auch schon Ballonfahrer bestätigt.