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Die SVP wollte den Gastronomen im Kanton Luzern kurzzeitig das Aufstellen von Heizpilzen erlauben. Regierung und die Mehrheit des Kantonsrats halten das Verbot aber aufrecht. Jetzt ist Kreativität gefragt.
Wie viel Umweltschutz liegt bei der Bewältigung der Coronakrise noch drin? Diese Frage gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht nur mit Blick auf das beträchtliche Littering in Bahnhofsnähe seit Einführung der Maskenpflicht. Auf dem Weg zur Klimaneutralität einen konkreten Schritt zurückmachen wollten nun Vertreter der Gastronomie und die SVP-Fraktion im Luzerner Kantonsparlament. Sie forderten eine temporäre Aufhebung des Verbots von Heizpilzen. Damit sollten die Beizer auch im Winter Gäste im Freien bewirten können. Letzteres hat bis jetzt gut geklappt – auch dank Unterstützung der Behörden, welche unter gewissen Bedingungen eine Erweiterung der Aussenbereiche erlaubt haben.
Die SVP kam mit ihrem Anliegen nicht durch – zu Recht. Die meisten Heizpilze benötigen fossile Energie und die erzeugte Wärme «verpufft» in der kalten Luft rasch. Das ist völlig unzeitgemäss. Und darum ist es richtig, dass das Luzerner Energiegesetz Heizungen im Freien verbietet.
Trotzdem hat die SVP eine wichtige Diskussion angestossen. Denn die finanzielle Lage der Gastronomen dürfte sich in den kommenden Monaten zuspitzen. Gefragt sind kreative Lösungen. Die Luzerner Regierung hat bereits angedeutet, dass Heizungen mit Holzpellets möglich sind. Vielleicht bieten die Behörden auch Hand für den Aufbau temporärer Zelte. Den weniger kreativen Gastronomen bleiben warme Decken und die Hoffnung auf einen milden Winter.