In einer Sägerei brannten zwei Hallen und mehrere 100 Kubikmeter Holz ab. Auch dank des raschen Handelns der Arbeiter wurde noch Schlimmeres verhindert.
Roger Rüegger
Auf den Betonfundamenten zweier Hallen ragen gestern teilweise nur noch verkohlte Holzbalken empor. Dazwischen liegen zerbeulte Blechbahnen. Links und rechts der zerstörten Gebäude erinnern angesengte Bretterstapel und verbranntes Material an das Feuer, das am Dienstagnachmittag im Holzschnitzellager ausbrach (Ausgabe von gestern). Gegen Mitternacht hatten die rund 170 Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle.
Der Rauchgeruch dringt auch anderntags in die Nase, frisst sich in Haare und Kleider. Angehörige der Brandpolizei und ein halbes Dutzend Feuerwehrleute aus Hochdorf sind noch am Brandplatz. Die Feuerwehrmänner pumpen mit einer Schmutzwasserpumpe Löschwasser aus dem Untergeschoss, wo sich die zerstörte Heizung der Sägerei befindet. «Gegen 16 Uhr wurde bei der Heizung Alarm ausgelöst, weil ein Schutzschalter rausgeknallt wurde. Als ich dort eintraf, sah ich, dass in einer der Hallen ein Brand ausgebrochen ist», sagt Christian Amhof, Betriebsleiter der Lang Sägewerk AG in Hochdorf.
Das Feuer habe sich rasch ausgebreitet. Die Angestellten der Firma haben laut Betriebsleiter sofort Massnahmen getroffen, um die angrenzenden Holzstapel zu schützen, indem sie diese mit Wasser bespritzten. Zudem versuchten sie mit Feuerlöschern den Brand so gut wie möglich aufzuhalten, bis die Löschzüge auftauchten. «Dank dem beherzten Eingreifen der Mitarbeiter, die früher praktisch alle in der Feuerwehr waren, und der Tatsache, dass man den Brand so rasch bemerkte und die Feuerwehr schnell vor Ort war, hatten wir Glück im Unglück», sagt Amhof.
Auch das Wetter hat mitgeholfen, dass der Brand nicht ausser Kontrolle geriet. Die Scheune, die nur durch eine Zufahrtstrasse von den brennenden Lagerhallen getrennt ist, wurde nicht von den Flammen erfasst. «Wir haben vor der Scheune eine Wasserwand aufgebaut und auf dem Gebäude eine Person platziert, die von dort aus den Brand bekämpfte. Allerdings hatten wir Glück, dass kein Westwind einsetzte, sonst hätten wir Schwierigkeiten bekommen», sagt Remo Buck, Kommandant der Feuerwehr Hochdorf. Bei der Scheune wurden Temperaturen von 120 Grad gemessen. «Gegen 23 Uhr haben wir die 30 Tiere aus der Scheune evakuiert. Wir wussten nicht, ob es gelingt, das Feuer fernzuhalten», sagt Buck.
Neben den Lagerhallen hat das Feuer mehrere 100 Kubikmeter Holzbretter und Energieholz, also Heizmaterial, zerstört. Der Betrieb kann laut Amhof jedoch ohne Ausfälle weitergeführt werden: «Die Solidarität anderer Sägereien ist gross. Mehrere haben angeboten, unser Holz in ihren Anlagen zu trocknen, weil unsere durch den Ausfall der Heizung nicht betrieben werden können.» Der Betriebsinhaber weilte derzeit in den USA. Als er vom Brand hörte, brach er seine Ferien ab, sagte sein Bruder, der gestern auf dem Brandplatz war. Die Brandursache und der Sachschaden werden ermittelt. Die Luzerner Polizei sucht Personen, welche Beobachtungen zu Beginn des Brandes gemacht haben. Meldung an 041 248 81 17.