Bei der Trauerfeier für «Blumen-Bürgi» gabs herrliche Musik – und einen Nachruf, der zu Tränen rührte.
Vor einer Woche ist er im Alter von 86 Jahren verstorben: Ruedi Bürgi, Ex-Politiker, Gnagivater und Stadtoriginal. Der Andrang zur Trauerfeier in der Hofkirche am Freitag war gross. Rund 300 Personen kamen, um sich vom beliebten Blumenhändler zu verabschieden – darunter viel Prominenz aus Politik und Gesellschaft, angeführt von Stadtpräsident Stefan Roth und Grossstadtratspräsident Thomas Gmür.
Delegationen der Wey-Zunft, des Quartiervereins Altstadt und der Güüggali-Zunft (Vertreterin der Stadtoriginale) ehrten Bürgi mit einem Fahnengruss. Er sei ein «guter, liebenswerter Mensch und stadtbekannt» gewesen, sagte Hofpfarrer Beat Jung und zitierte aus einem Gedicht von Heinrich Heine, mit dem Bürgi einst in Mäni Webers TV-Quizsendung «Wer gwünnt?» gross abräumte.
Der ehemalige Zahnarzt Joseph Achermann, ein langjähriger Weggefährte Bürgis, zeichnete in seinem Nachruf ein treffendes Porträt des Verstorbenen, in dem er auch die schwierigen Phasen im Leben Bürgis nicht ausblendete. Der als uneheliches Kind Geborene sei immer wieder «vor die Tür gestellt worden» – von seinen Eltern, den Pflegeeltern und diversen Schulen.
Dennoch sei seine Triebfeder stets gewesen, «anderen Menschen Freude zu bereiten», sei es als Blumenhändler, eben «Blumen-Bürgi», oder als Kämpfer für die Erhaltung der Operette am Luzerner Stadttheater. Der Nachruf rührte viele Anwesende in der Hofkirche zu Tränen.
Hoforganist Wolfgang Sieber interpretierte treffend zu Bürgis Lebensmotto unter anderem Beethovens «Freude, schöner Götterfunken». Sehr stimmungsvoll waren auch die Beiträge der Sängerin Agnès Stirnimann – etwa «Vo Bärg ond Tal» oder eine Arie aus dem «Weissen Rössl». Nach der Trauerfeier wurde die Urne mit der Asche Ruedi Bürgis im Wiesenfriedhof der Hofkirche beigesetzt, neben dem Grab seiner Frau Carla und seiner verstorbenen Tochter Karin.