Pandemie
Wieder Verzögerung bei Impfstofflieferung – das sind die Folgen für den Kanton Luzern

Wie am Dienstag bekannt wurde, hat der Impfstoffhersteller Moderna weitere Lieferprobleme. Daraus können sich Verzögerungen beim Impffahrplan ergeben.

Dominik Weingartner
Drucken
Ein Transparent mit einer Spritze vor dem Impfzentrum auf dem Areal der Messe Luzern.

Ein Transparent mit einer Spritze vor dem Impfzentrum auf dem Areal der Messe Luzern.

Bild: Alexandra Wey / Keystone

Eigentlich sollte die Impfkampagne in der Schweiz im April und Mai so richtig anrollen – auch im Kanton Luzern rechnete man mit grossen Lieferungen für diese Monate. Umso hoffnungsvoller waren die politisch Verantwortlichen in den vergangenen Wochen.

Doch bereits am Wochenende folgte der erste Dämpfer. Der Impfstoffhersteller Moderna konnte nur 70'000 statt wie in Aussicht gestellt 350'000 Dosen liefern. Bei dieser Lieferung ging der Kanton Luzern leer aus.

Am Dienstag folgte der nächste Rückschlag: Der Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte Rudolf Hauri gab am Nachmittag bekannt, dass auch im Mai weniger Impfdosen in der Schweiz eintreffen werden als bestellt.

Impfzentrum Willisau kann Betrieb aufnehmen

Bleibt die Frage, was dies für die Luzerner Impfkampagne bedeutet. Bekanntlich will der Kanton am 26. April in Willisau nach Luzern ein zweites Impfzentrum in Betrieb nehmen. Am Mittwoch wird es der Öffentlichkeit vorgestellt.

Laut David Dürr, Leiter der kantonalen Dienststelle Gesundheit und Sport, ist die Inbetriebnahme des Zentrums in Willisau durch die erneute Ankündigung von Lieferverzögerungen nicht in Gefahr. Aber sie hat durchaus Auswirkungen auf den Luzerner Fahrplan. Dürr: «Die fehlenden Impfdosen im Monat Mai verzögern die Durchimpfung der Luzerner Bevölkerung bis Ende Mai.»

Dennoch bleibt Dürr optimistisch: «Weil im Juni dann – gemäss heutigem Wissensstand – die Nachlieferung erfolgen sollte, wird der zeitliche Verzug bis Ende Juni ausgeglichen sein.» Spätere Erstimpfungen würden aber natürlich zu zeitlich verzögerten Zweitimpfungen führen.

Müssen Termine verschoben werden?

Noch ist aber unklar, wie viele Dosen in den kommenden Wochen tatsächlich geliefert werden. «Entscheidend wird sein, wann der Kanton Luzern nun wie viel Impfstoff erhält. Momentan verfügen wir diesbezüglich noch über keine Informationen und können deshalb auch keine weitergehenden Auskünfte erteilen», sagt David Dürr. Das Gesundheits- und Sozialdepartement werde «aktiv und zeitnah informieren».

Das gilt auch für die allfällige Verschiebung von bereits bestehenden Impfterminen im Impfzentrum Luzern. Man werde informieren, sobald dies abschliessend geklärt sei, sagt Dürr. Am Montag teilte der Kanton mit, dass der vorhandene Impfstoff für alle gesetzten Termine bis Sonntag reichen würde.

Warum Moderna Lieferschwierigkeiten hat, ist laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) weitgehend unklar. Die zuständige BAG-Beamtin Nora Kronig sagte am Dienstag in Bern, die Lieferverzögerungen könnten «unterschiedliche Gründe haben, die Produktionskette eines Impfstoffs ist hochkomplex». Klare Gründe seien von Seiten Moderna aber noch keine genannt worden.