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Luzern
Der Veloverkehr hat in der Stadt Luzern gegenüber dem Autoverkehr zugelegt. Sein Anteil am Gesamtverkehr beträgt aber weiterhin nur drei Prozent. «Damit können wir uns nicht zufrieden geben», sagt Stadtrat Adrian Borgula.
2019 passierten pro Tag durchschnittlich rund 4800 Velofahrerinnen und Velofahrer die Seebrücke und die Reussbrücke in der Stadt Luzern. 2018 waren es rund 4150 gewesen. Das bedeutet eine Zunahme um rund 16 Prozent. Gegenüber 2014 legte der Veloverkehr im Stadtzentrum gar um fast einen Drittel zu (von 3650 auf 4800). Das ist dem neusten Monitoring Gesamtverkehr Luzern zu entnehmen, das Stadt und Kanton Luzern mit dem Verkehrsverbund Luzern jährlich veröffentlichen.
In der Innenstadt (vom Inseli über die Neustadt bis zur Baselstrasse, Zürichstrasse und Haldenstrasse, ohne Stadtzentrum) stieg die Anzahl täglicher Velofahrten in den letzten fünf Jahren von 14'300 auf 15'050. Stadtrat Adrian Borgula, Vorsteher der Umwelt- und Mobilitätsdirektion, sagt dazu:
«Es ist erfreulich, dass die Velozahlen steigen. Das bedeutet, dass wir einiges richtig machen.»
Gerade in der aktuellen Zeit mit Covid-19 und der Zunahme der E-Bikes zeige sich, dass Velofahren in Stadt und Agglomeration zunehmend eine Option darstelle. Lückenlose, sichere Verbindungen und genügend Raum für Velos seien entscheidend für die weitere, angestrebte Steigerung des klimafreundlichen, flächeneffizienten und gesunden Veloverkehrs. Gemessen am gesamten Verkehrsaufkommen in der Innenstadt mache das Velo aber weiterhin nur gerade drei Prozent aus, gibt Borgula zu bedenken: «Damit können wir uns nicht zufrieden geben.»
Der motorisierte Individualverkehr (MIV) hat im Stadtzentrum in den letzten fünf Jahren leicht abgenommen. 2019 fuhren pro Tag durchschnittlich 52'000 Personen in Autos über die Seebrücke. Im Jahr 2018 waren es 52'500, vor fünf Jahren noch 55'500. Gezählt werden die durchfahrenden Autos. Deren Anzahl wird mit 1,5 multipliziert, dem angenommenen durchschnittlichen Personenbesetzungsgrad eines Fahrzeugs. Die Zählung erfolgt mittels Induktionsschleifen, die in die Fahrbahn eingelassen sind. Das dadurch erzeugte Magnetfeld registriert die darüber fahrenden Fahrzeuge.
Leicht steigende Zahlen verzeichnet im Stadtzentrum dafür der öffentliche Verkehr. Die Anzahl ÖV-Nutzer stieg hier innert fünf Jahren von 35'000 auf 36'000. Geringfügig zugenommen hat hier auch der Fussverkehr. 2019 überquerten täglich rund 82'000 Personen zu Fuss die fünf Brücken im Luzerner Stadtzentrum (Seebrücke, Kapellbrücke, Rathaussteg, Reussbrücke, Spreuerbrücke). Im Vorjahr waren es 81'500, fünf Jahre zuvor 80'500.
Auf den Strassen der Innenstadt waren im Jahr 2014 täglich 254'000 Personen in Autos unterwegs. Im vergangenen Jahr reduzierte sich diese Zahl auf 239'000. Dafür gab es in der Innenstadt beim ÖV eine Steigerung von 188'500 auf 201'500 Passagiere pro Tag. Die Zunahme im öffentlichen Verkehr entspricht somit ungefähr der Abnahme im motorisierten Individualverkehr.
Im Stadtkordon, der sich entlang der alten Stadtgrenze (ohne Littau) erstreckt und grössere Einfahrtsportale wie die Seeburgstrasse oder die Maihofstrasse umfasst, hat der Autoverkehr in den letzten fünf Jahren ebenfalls leicht abgenommen, von 232'000 Personen im Jahr 2014 auf 223'500 Personen im Jahr 2019. Im gleichen Zeitraum nahm der Busverkehr von 139'500 auf 153'000 Passagiere zu.
Der Agglomerationskordon umfasst den auf den Hauptachsen in die Agglomeration hineinführenden oder aus ihr hinausführenden Verkehr (Autobahn, Kantonsstrassen und Bahn). Hier ist der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Gesamtverkehr erwartungsgemäss nach wie vor am grössten; er nahm in den vergangenen fünf Jahren sogar von 415'000 auf 438'000 Personen zu. Im ÖV nahm die Anzahl Passagiere von 90'500 auf 102'000 zu.