Wie können die Geschäfte in der Luzerner Innenstadt konkurrenzfähig bleiben? Die City-Vereinigung plant neue Dienstleistungen, um das Einkaufen zu erleichtern.
Robert Knobel
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Die Luzerner Innenstadt lädt zum Shoppen und Flanieren ein. Doch sie hat einen entscheidenden Nachteil: Sie ist schlecht per Auto erreichbar. Das ist vor allem bei grösseren und sperrigen Einkäufen ein Handicap. Eines, das sich ab Herbst mit der Eröffnung der Mall of Switzerland in Ebikon noch verschärfen wird. Das zweitgrösste Einkaufszentrum der Schweiz will sich als eine Art künstliche «Altstadt» präsentieren und lockt mit einem grossen Parkhaus. Für die Geschäfte der «richtigen» Altstadt ist es also höchste Zeit zu handeln.
Die City Vereinigung Luzern, die rund 200 Geschäfte in der Stadt vertritt, plant, dem Transportproblem ein Schnippchen zu schlagen. Dazu will sie einen Hauslieferdienst anbieten. Die Idee ist nicht neu: Die IG Arbeit bietet bereits seit einiger Zeit ein «Shopping Taxi». Wer in einem der rund 45 beteiligten Geschäften in der Stadt einkauft (darunter Filialen von Migros, Coop und Denner), kann sich seine Einkäufe nach Hause liefern lassen. Den Transport erledigen Teilnehmer des Arbeitsintegrationsprogramms der IG Arbeit mit einem Veloanhänger. Der Lieferdienst kostet je nach Menge und Distanz 5 bis 20 Franken. Diesen Dienst will die City Vereinigung nun zusammen mit der IG Arbeit weiterentwickeln. «Das Ziel ist, im Sommer damit zu starten», sagt Präsident Franz Stalder.
Wie das Angebot genau aussehen wird, wollen die beiden Organisationen in den nächsten Wochen gemeinsam definieren. Franz Stalder schwebt vor, einige ausrangierte Elektroroller der Post zu kaufen, die dann beispielsweise in den Luzerner Farben bemalt werden könnten. Die Roller liefern die Einkäufe, die man zuvor in einem Geschäft der Stadt getätigt hat, direkt nach Hause. Beliefert wird die Stadt und Region Luzern. «Es ist wichtig, dass wir mit einem besseren Angebot auf die Eröffnung der Mall of Switzerland reagieren», sagt Franz Stalder.
Auch eine Studie von 2016, die der Stadtrat zum Thema Detailhandel in Auftrag gegeben hat, rät den Geschäften in der Innenstadt, die Transportproblematik gemeinsam anzugehen (wir berichteten). Ein Vorschlag aus dieser Studie sieht etwa einen Depotraum für schwere Einkäufe vor. Die Idee dahinter: Man gibt seine bereits gemachten Einkäufe beim Depot ab und kann so unbeschwert weitershoppen. Auch dies ist ein Projekt, das Franz Stalder verwirklichen möchte. So plant er, in der Innenstadt Schliessfächer einzurichten – inklusive Kühlmöglichkeiten für Lebensmittel. «So können sich die Kunden länger in der Stadt aufhalten», sagt Stalder.
Hinweis
Das Shopping Taxi der IG Arbeit: