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Im Kanton Luzern steigen die mittleren Krankenkassenprämien über alle Altersklassen im 2019 durchschnittlich um 0,6 Prozent. Das ist halb so viel wie im schweizerischen Durchschnitt. Die Unterschiede in den Altersklassen sind allerdings sehr gross.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Krankenkassenprämien für das Jahr 2019 am Montagmorgen bekannt gegeben. Erstmals stützt es sich dabei auf die sogenannte «mittlere Prämie» ab (wir berichteten). Schweizweit steigt die mittlere Prämie über alle Altersklassen um 1,2 Prozent. Im Kanton Luzern beträgt der Anstieg 0,6 Prozent, teilte die Dienststelle Gesundheit und Sport mit.
Die Unterschiede pro Altersgruppe seien allerdings sehr gross. Die mittlere Prämie für junge Erwachsene (19-25 Jahre) sinkt im Kanton Luzern im Jahr 2019 um 17,7 Prozent und kostet neu 230 Franken (2018: 279 Franken). Gesamtschweizerisch sinkt sie um 15,6 Prozent. Der Grund für die deutlich tiefere Prämie ist der, dass am 1. Januar 2019 eine Änderung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) in Kraft tritt, die gezielt eine Prämiensenkung für junge Erwachsene bewirkt.
Gleichzeitig führe diese Entlastung bei den jungen Erwachsenen zu einer Erhöhung der mittleren Prämie für Erwachsene, heisst es in der Mitteilung weiter. Sie beträgt neu im Kanton Luzern 325 Franken (2018: 318 Franken), was einen Anstieg von 2,3 Prozent bedeutet (gesamtschweizerisch: 2,4 Prozent). Damit liegt die Prämie nach wie vor deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 372 Franken (2018: 363 Franken). Die mittleren Prämien für Kinder (0-18 Jahre) steigen im Kanton Luzern um 2,1 Prozent und betragen rund 86 Franken. Gesamtschweizerisch ist der Anstieg 2,4 Prozent (101 Franken).
Regierungsrat Guido Graf (CVP), Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, ist erfreut, dass der Anstieg der Prämien und die kantonalen mittleren Prämien im gesamtschweizerischen Vergleich wiederum unter dem Durchschnitt liegen. «Dennoch ist das noch lange keine Trendwende», lässt sich Graf zitieren. So sei es auch künftig wichtig, dass sich alle Beteiligten weiterhin intensiv darum bemühten, das Kostenwachstum zu senken. Guido Graf fordert insbesondere eine Medizin mit Augenmass: «Medizin ist nicht einfach ein Konsumgut. In diesem Sinne braucht es ein Umdenken. Leistungserbringer wie auch Patientinnen und Patienten sollen zukünftig nur noch diejenigen Leistungen anbieten bzw. beziehen, die auch wirklich nötig sind.» (pd/mbe)