Der Luzerner Regierungsrat hat heute erklärt, was die Weisungen des Bundes für den Kanton Luzern bedeuten. Hier finden Sie die Massnahmen und Aussagen des Regierungsrates in der Übersicht.
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Der Kanton Luzern geht im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus weiter als der Bund und schliesst Schulen, Hochschulen und übrigen Ausbildungsstätten bis nach den Osterferien – also bis in sechs Wochen. Für deswegen nötige Betreuungsangebote nimmt er die Gemeinden in die Pflicht. Der Regierungsrat verpflichte die Gemeinden, ein Betreuungsangebot für einzelne Kinder im Kita-, Kindergarten- und Primarschulalter anzubieten, sagte Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos). Es gäbe bereits heute Betreuungsangebote. «Wir gehen aber davon aus, dass diese nur in Ausnahmefällen beansprucht werden.»
Der Kanton hat drei Hotlines eingerichtet für Fragen zu den Massnahmen:
Für alle drei Hotlines gelten die identischen Betriebszeiten: Täglich jeweils von 8-12 Uhr und von 13.30 – 17 Uhr.
Die Medienkonferenz ist beendet.
Während der Pressekonferenz teilt der Kanton per E-Mail mit, dass es jetzt 18 nachgewiesene Corona-Fälle im Kanton Luzern gibt.
Es werden diverse Fragen zu den Massnahmen im Bildungsbereich gestellt, auch nach der Situation der Lehrpersonen. Marcel Schwerzmann sagt, dass es je nach Stufe verschiedene Optionen gebe. Vor allem bei Kindern auf der Primarstufe seien die Eltern stark gefordert, weil dort vor allem der Unterricht über Hausaufgaben im Vordergrund steht.
Die Journalisten dürfen jetzt Fragen stellen. Eine Frage richtet sich nach der Situation im Asylbereich. Guido Graf sagt, dass die Lage dort normal sei. Es sei kein Fall eines infizierten Asylsuchenden bekannt.
Der Kanton hat drei Hotlines eingerichtet für Fragen zu den Massnahmen. Diese seien für «ausserordentliche Fragen» gedacht und auch über das Wochenende bedient, sagt der Regierungspräsident.
Paul Winiker sagt, der Kanton sei dauernd in Kontakt mit dem Bund und den anderen Kantonen, um eine möglichst einheitliche Linie definieren zu können. In einem föderalen System brauche es die Einsicht, dass die Kapazitätsgrenze der Gesundheitsversorgung nicht überschritten wird. «Wir können nicht alles bis ins letzte Jota durch definieren», sagt er.
Sitzungen in der Verwaltung würden auf ein «Minimum reduziert», sagt Wyss weiter. Das Weiterbildungsangebot der Zentralschweizer Kantone werde bis auf weiteres ausgesetzt. Die Lohnfortzahlung für die beim Kanton angestellten Lehrpersonen sei sichergestellt. Den Gemeinden werde empfohlen, bei ihren Lehrpersonen dasselbe zu tun, so Wyss.
Jetzt spricht Finanzdirektor Reto Wyss. Er spricht über die Situation der kantonalen Angestellten. Alle Verwaltungsangestellten, die von zu Hause arbeiten können, werden nicht mehr ins Büro kommen, sagt Wyss. Die Öffnungszeiten der staatlichen Dienstleistungsbetriebe werden im Internet publiziert.
Es werden «harte Zeiten» auf die Luzerner Wirtschaft zukommen, sagt Peter. «Das tut weh», sagt er. Die 10 Milliarden Franken, die der Bund der Wirtschaft in Aussicht gestellt hat, seien «ein ordentlicher Betrag.» Anfang nächster Woche werde sich die Regierung mit Wirtschaftsvertretern austauschen. Denkbar seien Aufschiebungen für Zahlungsfristen, um die Liquidität der Betriebe nicht zu gefährden, so Peter. Die Kantonalbank sei gebeten worden, Massnahmen zu prüfen, um die Liquidität der Unternehmen sicherzustellen. Auch hierzu würden nächste Woche Gespräche geführt, sagt Peter.
Jetzt spricht Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor Fabian Peter. Er spricht von einer fast schon «surrealen Situation.» Peter erläutert die Einschränkungen für Restaurants, Discos und ähnlichen Einrichtungen. Hier habe man die Verordnung des Bundes übernommen. «Wir wollen keinen Stillstand in der Luzerner Wirtschaft», sagt Peter. Die Grundversorgung der Bevölkerung soll gewährleistet sein. Die Betriebe, die weiterarbeiten können, sollten dies auch tun, sagt der Wirtschaftsdirektor.
«Die Museen bleiben offen», sagt Schwerzmann. Aber es dürfen sich nicht mehr als 100 Personen inklusive Personal darin aufhalten. Das gilt auch für Sportcenter oder Skigebiete.
Vom Verbot ausgenommen sind die Heilpädagogischen Schulen in Schüpfheim und in Hohenrain. Grund dafür ist, dass dies auch Wohnheime seien, so Schwerzmann.
Die Kitas bleiben offen, ansonsten ist der Präsenzunterricht an allen schulischen Einrichtungen bis am 10. April verboten. Es gibt aber Fernunterricht, so Schwerzmann. Die Schulen seien dabei, die dafür notwendige Infrastruktur einzurichten. Die Eltern seien gefordert, beim Unterricht und bei den Hausaufgaben vermehrt zu helfen, sagt der Bildungsdirektor. Und: «Alle bereits anberaumten Abschluss- oder Eintrittsprüfungen werden durchgeführt.» Das gilt zum Beispiel für Maturaprüfungen.
Jetzt spricht Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann.
Der Gesundheitsdirektor stellt einen ganzen Strauss von Massnahmen vor. Damit schaffe man es «vielleicht», so Graf, die Ansteckungskurve abzuflachen.
Die Schulen sind bis am 10. April geschlossen.
«Wenn wir jetzt nicht handeln, haben wir in zwei Wochen norditalienische Verhältnisse», warnt Guido Graf. Für das Tessin kämen die Massnahmen wohl schon zu spät, so der Gesundheitsdirektor.
Die Regierung habe drei Ziele definiert, sagt Gesundheitsdirektor Guido Graf:
Die wirksamste Massnahme, dies zu erreichen, sei das sogenannte «Social Distancing». «Der Erfolg dieser Massnahme wird entscheidend sein», sagt Pouskoulas.
Das Ziel ist klar: Um die Versorgung in den Spitälern zu gewährleisten, ist es wichtig, dass Zahl der Ansteckungen nicht weiterhin so stark ansteigt wie in Italien.
Jetzt spricht Christos Pouskoulas, Leiter Gesundheitsversorgung. Er zeigt die Entwicklung der Corona-Fallzahlen in Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Schweizer Fallzahlen verlaufen parallel zu jenen in Italien, mit einem Abstand von zehn Tagen. «Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir eine deutliche Zunahme der Fälle beobachten. Das gilt es zu verhindern», sagt Pouskoulas.
Winiker betont, dass Disziplin und Solidarität notwendig sein, um die besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe zu schützen.
Im Führungsstab nehmen von Seiten des Regierungsrats Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker und Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf Einsitz.
Der Regierungsrat hat heute Nachmittag die «besondere Notlage im Kanton Luzern» ausgerufen und den kantonalen Führungsstab «mit der Bewältigung der Lage beauftragt», so Winiker.
Regierungspräsident Paul Winiker eröffnet die Konferenz. Er spricht von «einschneidenden Massnahmen» des Bundesrates.
An der Medienkonferenz informieren der Gesamtregierungsrat sowie Christos Pouskoulas, Leiter Gesundheitsversorgung, und Vinzenz Graf, Stabschef des kantonalen Führungsstabes.
Die Journalisten werden angehalten, Abstand zu halten.
Die Mitglieder des Luzerner Regierungsrates erläutern an einer Medienkonferenz die Umsetzung der Bundesmassnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie sowie die ergänzenden Massnahmen im Kanton Luzern.