Fische statt Schweine – Luzerner Landwirte entdecken einen neuen Betriebszweig. Das Potenzial ist hoch, glauben die Berater der Bauern.
Heute gibt es im Kanton Luzern erst eine Fischmastanlage sowie einen Landwirt, der in einem Weiher selber Fische züchtet. Doch dies könnte sich ändern. Die Dienststelle Raum und Wirtschaft, die für die Bewilligung von Fischmastanlagen zuständig ist, erhält vermehrt Anfragen zur Fischmast auf Landwirtschaftsbetrieben. Ruedi Imgrüth, Bereichsleiter für Bauten ausserhalb der Bauzone, sagt: «Wir haben drei Gesuche für Anlagen ausserhalb der Bauzone pendent. Da Gespräche mit mehreren Interessenten laufen, rechnen wir mit weiteren Gesuchen.»
Beim Luzerner Bauernverband ist die Fischproduktion seit rund drei Jahren ein Thema. So sagt Geschäftsführer Stefan Heller: «Seit dem vorübergehenden Preiseinbruch beim Schweinemarkt von 2011 erhalten wir von Landwirten vermehrt Anfragen zur Fischproduktion.» Viele Bauern würden ihre Gebäude umnutzen wollen und nach anderen Betriebszweigen suchen. «Verschiedene Projekte sind in Planung», so Stefan Heller.
Dies bestätigt auch Pius Hofstetter, Regionalmanager ländliche Entwicklung beim Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung: «Vorabklärungen für den Aufbau mehrerer Indoor-Fischmastanlagen in der Landwirtschaft laufen.» In einer ersten Phase machen beim Projekt ein Dutzend Interessierte mit.
Als bisher einziger Luzerner Bauer betreibt Josef Kilchmann in einem ehemaligen Schweinestall auf dem Littauerberg seit mehr als zwei Jahren eine Fischmastanlage: «Die Nachfrage nach meinen Fischen ist grösser als die Menge, die ich anbiete.»