Rund 700 Luzerner Schüler haben sich am kantonalen Schulsporttag in Leichtathletik und Orientierungslauf gemessen. Daneben spielten sie Golf mit einem Frisbee – oder Tischtennis ohne Tisch.
Wer noch nie von den Sportarten Discgolf oder Street-Racket gehört hat, dem bot sich am Dienstag die Möglichkeit, diese in Sursee einmal näher kennen zu lernen. Rund 700 Schülerinnen und Schüler der fünften bis neunten Klassen aus dem ganzen Kanton Luzern nutzten hierfür die Gelegenheit am kantonalen Schulsporttag in Sursee. Die neuartigen Sportvarianten stiessen bei den Kindern auf Anklang.
«Finde ich cool», kommentierte ein Teilnehmer Street-Racket. Die Sportart erinnert an Tischtennis – nur fehlt der Tisch, und der Ball ist etwas grösser und weicher. Es gelang denn auch nicht allen auf Anhieb, den Ball auf dem wenige Meter langen, auf dem Boden aufgezeichneten Spielfeld in flüssiger Weise hin und her zu spielen. Einige lieferten sich aber bereits minutenlange Spielsequenzen.
Die andere neue Sportart, Discgolf, wurde in der Stadthalle angeboten. Dabei spielt man quasi Golf – statt mit Ball aber mit einem Frisbee. Dieses mussten die Teilnehmer durch einen Hindernisparcour befördern, um es an dessen Ende an eine Stange zu werfen – analog zum Einlochen beim Golf. «Das ist mal etwas anderes», fand der 13-jährige Jan aus Buttisholz. Er schätze die «Challenge» mit seinen Freunden, die dieser Sport biete. Im Vergleich zum Orientierungslauf, den die Schüler am Sporttag obligatorisch zu absolvieren hatten, sei Discgolf jedoch etwas weniger sportlich.
Die neuen Disziplinen waren denn auch lediglich Teil des Rahmenprogramms des Sporttags, zu welchem auch Beachsoccer sowie Eislauf und Eishockey zählten. Organisiert und betreut wurden diese «Pausentätigkeiten» von neun Sportstudentinnen und -studenten der Pädagogischen Hochschule (PH) Luzern. Im Rahmen eines Projektkurses können sie sich damit einige Punkte für ihr Studium holen und etwas Praxiserfahrung sammeln. Das Rahmenangebot soll den Schülern ermöglichen, auch ihre Wartezeiten zwischen den offiziellen Wettkämpfen mit Unterhaltung und Bewegung verbringen zu können.
Im Wettkampfteil widmeten sie sich dann einerseits dem bereits erwähnten Orientierungslauf. Abhängig von Alter und Geschlecht standen dabei 1,7 bis 2,6 Kilometer auf dem Programm. Dafür benötigten die Kinder je nach Orientierungssinn zwischen zwölf Minuten und mehr als einer Stunde. Andererseits massen sich die Kinder in drei Disziplinen der Leichtathletik: Sprint, Weitsprung und Ballweitwurf. Hierbei traten die Schüler in Vierer- bis Sechserteams gegeneinander an. Zu gewinnen gab’s Medaillen und die schnellsten Orientierungsläufer qualifizierten sich für den nächstjährigen Schweizer Schulsporttag.
Ziel des Sporttags ist es, die Bewegung der Kinder im Kanton zu fördern. «Das funktioniert eben dann am besten, wenn sie mit Freude dabei sind», sagt Philipp Wermelinger von der kantonalen Sportförderung. Er hat den Anlass zusammen mit der PH Luzern und der Orientierungslauf-Vereinigung Luzern (OLV) organisiert. Daneben sorgten auch 75 Freiwillige für einen reibungslosen Ablauf des Sporttages – darunter waren ehemalige Sportlehrer, Bekannte aus dem Umfeld der Organisatoren sowie 24 Asylsuchende. «Wir versuchen, die Kinder vom Sport zu begeistern – sodass sie danach vielleicht gar einem Verein beitreten», sagt Wermelinger. «Damit sie hoffentlich ein Leben lang Sport treiben.»
Kantonaler Schulsporttag: Die Rangliste Leichtathletik
Kantonaler Schulsporttag: Die Rangliste Orientierungslauf