Der Ferienhort wird dieses Jahr nicht mehr wieder eingeführt, die Elterntarife bleiben hoch. Das Parlament zeigt zwar Verständnis für die Anliegen der Eltern, hält aber am bewilligten Budget fest.
Erhöhung der Tarife für die Tagesstrukturen von 50 Prozent und Streichung des Ferienhorts – mit diesen Sparmassnahmen hat die Stadt Kriens mehrere Eltern verärgert, zumal diese erst wenige Wochen vor den Fasnachtsferien informiert worden sind. So wurde die Onlinepetition «Lasst uns Krienser Eltern arbeiten» lanciert mit der Forderung, die Massnahmen rückgängig zu machen. Über 1000 Personen haben diese unterzeichnet. Am Donnerstag hat der Einwohnerrat die Petition behandelt und wie vom Stadtrat beantragt mit 15 zu 11 Stimmen abgelehnt. Dafür stimmten nur die SP und Grüne/GLP.
Auch bürgerliche Parlamentarierinnen und Parlamentarier betonten zwar, dass sie Verständnis haben für den Ärger der Eltern und die problematische Situation, in die diese geraten sind. Einige kritisierten den Stadtrat, der wenig Sensibilität an den Tag gelegt habe. Doch die Sparmassnahmen sind Teil des Budgets 2022, das der Einwohnerrat bewilligt hat und an dem man festhalten wolle. Die Massnahmen machen 630'000 Franken aus; diesen Beitrag andernorts im Bildungsbereich einzusparen, sei nicht möglich. Generell sei die Finanzlage der Stadt mit Schulden von rund 200 Millionen Franken prekär.
Bildungsvorsteher Marco Frauenknecht (SVP) räumte ein, dass bei der Kommunikation der Stadt Verbesserungspotenzial besteht. Man werde die Diskussion um die Massnahmen bei der Betreuung im Vorfeld des Budgets 2023 nochmals führen. Auch mehrere Einwohnerrätinnen und -räte richteten den Blick auf das Budget 2023, wobei niemand konkrete Versprechen abgab.
Bemerkenswert war aber das Votum von Michèle Albrecht. Die Mitte-Politikerin rief dazu auf, die von der SP kürzlich lancierte Initiative für bezahlbare Kinderbetreuung und ein fixes Ferienhortangebot zu unterstützen. Diese würde derartige Sparmassnahmen in Zukunft verunmöglichen.