Auf einem schmalen Fussweg im Wald Spaziergänger überholen, ohne diese zu erschrecken, ist eine Kunst. Der Schreibende hat schon diverse Varianten ausprobiert – mit mässigem Erfolg.
Ich mag joggen. Die dafür nötige Ausrüstung ist überschaubar. Es geht – anders als beim Teamsport – jederzeit. Ausdauertraining stärkt zudem das Herz. Dass die Gelenke dabei leiden, übersehen wir jetzt mal grosszügig. Vor allem aber: Man kann danach beim Zmittag oder Znacht ohne Reue etwas mehr schöpfen. Wenn da nur nicht dieses Überholproblem wäre!
Stellen Sie sich einen Weg vor, im Biregg-Wald, nicht allzu breit. Sie joggen und vor Ihnen taucht ein Spaziergänger auf, der in die gleiche Richtung geht. Sie kommen ihm immer näher und müssen sich zwecks Überholen bemerkbar machen. Denn er dreht sich nicht um, hört den herannahenden Jogger offenbar nicht. Was tun? Ich habe schon alles probiert. Rufe ich von weitem laut und energisch «Achtung» oder «Hallo», zuckt die Person in der Regel zusammen. Sage ich es leise, kommt die Botschaft eher spät an. Schweige ich, erschrickt der Spaziergänger beim eigentlichen Überholen.
Besonders heikel ist es, wenn ich beim Joggen unseren Hund dabei habe, an der Leine wohlgemerkt. Manche Spaziergänger – und übrigens auch Spaziergängerinnen – drehen sich dann um und schauen mich an, als hätte ich ein Beil in der Hand und würde gerade damit ausholen.
Klar, ich könnte nur noch auf breiten Fusswegen joggen, überhaupt den Wald meiden oder eine Mini-Trychle mitführen. Wobei Letztere bei einem Teil der Bevölkerung ja gerade etwas in Ungnade gefallen ist. Noch fehlt mir also die ultimative Lösung. Vielleicht haben Sie einen Tipp?