KOMMENTAR: Bypass: Kriens muss weiterkämpfen

Christian Glaus, Redaktor Stadt/Region Luzern, über den Lärmstreit rund um den Krienser Bypass.

Christian Glaus
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Redaktor Christian Glaus von der Neuen Zuger Zeitung. 1. März 2013 (Neue ZZ/Werner Schelbert) (Bild: Werner Schelbert (Neue ZZ) (Neue Zuger Zeitung))

Redaktor Christian Glaus von der Neuen Zuger Zeitung. 1. März 2013 (Neue ZZ/Werner Schelbert) (Bild: Werner Schelbert (Neue ZZ) (Neue Zuger Zeitung))

Es ist ein geschickter Schachzug des Bundesamts für Strassen. Nach langem Streit um den Lärmschutz bei der neuen Luzerner Transitautobahn Bypass präsentiert es nun eine Lösung: Die Gemeinde Kriens soll besser vor Lärm geschützt werden, aber ohne die geforderte Tunnelverlängerung. Für Verbesserungen sollen punktuelle Überdachungen der Autobahn und neue Häuser unmittelbar neben der Strasse sorgen.

Das Geschickte daran: Kriens erhält einen besseren Lärmschutz, ohne dass dies beim 1,7 Milliarden Franken teuren Bauprojekt zu massiven Mehrkosten führen würde. Bezahlen sollen insbesondere jene In­vestoren, welche die Häuser bauen – indirekt über die sogenannte Mehrwertabschöpfung.

Von diesem Kompromissvorschlag profitiert in erster Linie der Bund selber, welcher die Verantwortung für den Lärmschutz grösstenteils an Private abgeben kann. Ob er sich an allfälligen ungedeckten Mehrkosten beteiligt, ist offen. Der grösste Makel aus Krienser Sicht: Zwischen Inbetriebnahme des Bypass und der Fertigstellung des Lärmschutzes dürften Jahre vergehen. Der Vorschlag sieht also nur auf den ersten Blick verlockend aus: Die Gemeinde muss weiter für Verbesserungen kämpfen.

Christian Glaus

christian.glaus@luzernerzeitung.ch