Kommentar
Die Genossenschafter sollen wissen, wer bei der ABL wie viel verdient

SP und Geschäftsprüfungskommission kritisieren die Verwaltungskosten der Allgemeinen Baugenossenschaft Luzern (ABL). Vor allem in Sachen Transparenz sollte die Genossenschaft über die Bücher.

Simon Mathis
Simon Mathis
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Eines der zahlreichen Projekte, das die ABL zurzeit plant: die Überbauung des EWL-Areals.

Eines der zahlreichen Projekte, das die ABL zurzeit plant: die Überbauung des EWL-Areals.

Visualisierung: PD

Die SP findet harte Worte für die Allgemeine Baugenossenschaft Luzern (ABL), der grössten gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft der Zentralschweiz. Per Mitteilung klagt die Kantonalpartei eine «Kostenexplosion» bei Personal, Führung und Verwaltung an. Sollte die ABL ihre Statuten nicht entsprechend anpassen, will die SP auf politischer Ebene strengere Vorgaben für Genossenschaften durchsetzen. In der Mitteilung drückt der Vorwurf durch, dass der ABL-Führung das nötige Verantwortungsbewusstsein für den sozialen Wohnungsbau abgehe.

So schlüpft die SP in eine ungewohnte Rolle: Sie mahnt zur Sparsamkeit in der Verwaltung, weil sie Auswirkungen auf die Mietzinsen fürchtet. Nun ist es längst nicht das erste Mal, dass die Kosten der ABL kritisch hinterfragt werden – der Missmut stammt auch nicht ausschliesslich vonseiten SP. Unlängst hat auch die Geschäftsprüfungskommission auf offene Fragen hingewiesen.

Zurzeit plant die ABL in der Stadt Luzern zahlreiche grosse Bauprojekte, so etwa die Überbauung des EWL-Areals oder die Neubausiedlung Himmelrich 3. Die Genossenschaft ist äusserst umtriebig. Diese Produktivität, die nicht zuletzt die SP mit ihrer Initiative für bezahlbaren Wohnraum selbst vorangetrieben hat, bringt naturgemäss Kosten mit sich. Die mangelnde Transparenz jedoch stösst tatsächlich sauer auf. Wer verdient bei der ABL wie viel? Das sollten Genossenschafterinnen und Genossenschafter – sogar ohne explizite Nachfrage – wissen dürfen.