Bruno Amrhein wird neuer GLP-Einwohnerrat. Er ist wachstumskritisch und politisiert nicht immer auf Parteilinie – etwa bei der Pilatus-Arena.
Im Krienser Einwohnerrat kommt es zu einem Wechsel. Mit Manuel Hunziker (36) tritt einer der beiden GLP-Parlamentarier Ende März aus beruflichen und privaten Gründen zurück. Für ihn rückt Berufsschullehrer Bruno Amrhein (63) nach.
Amrhein engagiert sich schon lange politisch in Kriens, war früher Mitglied der damaligen Jungen Liberalen, später der FDP. Nach dem Parteiaustritt vor über 20 Jahren engagierte er sich in der Berufsbildungspolitik und war als Präsident des Komitees gegen Hochleistungsantennen in Wohngebieten tätig. Zuletzt setzte Amrhein sich im Komitee «Weniger ist mehr» aktiv gegen die Pilatus-Arena-Überbauung ein. Damit nahm er eine andere Haltung ein als die GLP, die das Projekt befürwortete. Das Verhältnis zur Partei habe darunter aber nicht gelitten, sagt Amrhein:
«Wir sind liberal, auch im Umgang untereinander. Es ist okay, wenn jemand mal eine andere Meinung hat.»
«Weniger ist mehr» sei inzwischen nicht mehr aktiv. Nichtsdestotrotz bringt Amrhein eine wachstumskritische Haltung in den Einwohnerrat mit. Die Politik der GLP werde das aber kaum verändern, sagt Amrhein. «Meine Haltung deckt sich grundsätzlich mit jener der Partei. Wir sind nicht per se gegen Wachstum. Wichtig ist, dass es qualitativ erfolgt.» So habe sich die GLP für das Einzonungsmoratorium oder gegen die Überbauung Weinhalde eingesetzt.
Die nächste grosse Überbauung, die in Kriens zu reden geben wird, ist jene auf dem Bell-Areal. Dieses Projekt beurteile er selbst wie auch der GLP-Vorstand positiv, so Amrhein. «Die Bevölkerung wurde früh einbezogen und man hat bewusst auf ein Hochhaus verzichtet.» Sein erstes Ziel ist nun, sich im Rahmen der anstehenden Revision des Bau- und Zonenreglements für die Förderung nachhaltiger Heizenergien einzusetzen.
GLP-Präsident Marco Stocker bestätigt die Aussagen Amrheins: «Es gab damals einige Diskussionen wegen der Pilatus-Arena, aber das ist okay, verschiedene Meinungen haben Platz in der GLP, solange die Linie im Grossen und Ganzen übereinstimmt, was bei ihm der Fall ist.» Es habe durchaus nachvollziehbare Gründe gegeben, die Pilatus-Arena kritisch zu beurteilen, und das Thema habe sich nun erübrigt, Amrhein ist auch nicht mehr an den Einsprachen beteiligt. Dass es in Zukunft intern erneut zu Diskussionen kommt, sei aber nicht auszuschliessen, so Stocker:
«Bruno Amrhein ist im positiven Sinn ein bunter Hund. Er ist sehr engagiert und wird Leben in den Einwohnerrat bringen, darauf freuen wir uns.»