Der Krienser Stadtrat soll in Luzern und Horw Abklärungen für einen gemeinsamen Sek-Standort anregen, fordert der Einwohnerrat.
Das Krienser Stadtparlament hat am Donnerstag die aktualisierte Schulraumplanung mit 20 zu 6 Stimmen zur Kenntnis genommen. Für eine negative Kenntnisnahme stimmte die SP sowie ein Vertreter der SVP, die restlichen Parteien waren mit den Plänen des Stadtrats im Grossen und Ganzen zufrieden.
Die Schulraumplanung sieht vor, grundsätzlich am System der Quartierschulhäuser festzuhalten. Es sollen also nach dem Bleiche keine weiteren Standorte aufgegeben werden. Ausbauten sind bei den Anlagen Roggern, Kuonimatt und Obernau vorgesehen. Das verbliebene Schulmodul auf der Krauerwiese soll bestehen bleiben, um Zügelkosten zu sparen und Raumknappheiten aufzufangen. Auch ein neues Schulhaus im Gebiet Luzern Süd ist vorerst kein Thema, weil dort weniger Familien zuziehen als ursprünglich erwartet.
Vom Tisch ist ein neues Schulhaus im stark wachsenden Gebiet aber noch nicht. Der Einwohnerrat hat dazu diskussionslos einen Antrag der Kommission für Bildung, Soziales und Gesundheit überwiesen. Damit wird der Stadtrat aufgefordert, «eine schriftliche Anfrage» an die Stadt Luzern und die Gemeinde Horw zu richten zum Thema, «ob im Bereich Allmend mittelfristig ein Sekundarschulhaus geplant und betrieben werden könnte», so der Wortlaut des Antrags. Beat Tanner (FDP) meinte, dass die Prognosen zu den Schülerinnen- und Schülerzahlen sich eher am Minimum bewegen würden. Es sei daher nicht auszuschliessen, dass bei der nächsten Schulraumplanung eine Anpassung nötig wird.
Apropos Genauigkeit der Schulraumplanung: Diese sei in der Vergangenheit nicht immer gut gewesen, kritisierten mehrere Fraktionen. Die Prognosen mussten im Nachgang öfters angepasst werden. Im aktuellen Bericht fehle eine kritische Betrachtung der Abweichungen. Um das zu korrigieren, wurde ein weiterer Antrag der Kommission überwiesen, der fordert, dass künftig die vorgängige Prognose bewertet und die Abweichungen begründet werden müssen.
Zu reden gab weiter das Schulmodul auf der Krauerwiese. Patrick Koch (SVP) betonte, dass der Stadtrat mehrmals angekündigt hat, dass die Wiese vollständig freigespielt werden soll – um dann seine Meinung wieder zu ändern. Die ganze Geschichte sei ein «Ärgernis», fand auch Erich Tschümperlin (Grüne). Dennoch wehrte er sich nicht gegen den Verbleib des einen Moduls, da sich Kriens eine Züglete angesichts der knappen Stadtfinanzen schlicht nicht leisten könnte.
Bedauert wurde von mehreren Seiten, dass es vermehrt zu Einteilungen von Kindern in Schulhäuser ausserhalb ihres Wohnquartiers kommen dürfte. Dies, um die Klassen ideal aufzufüllen, wodurch Kosten gespart werden können. Insbesondere die SP kritisierte dies. Bildungsvorsteher Marco Frauenknecht (SVP) räumte ein, dass er die Emotionalität dieses Themas zunächst unterschätzt habe. Man versuche bei der Einteilung stets, weite Schulwege zu vermeiden. Er sagte:
«Wir geben beim Rektorat alles, dass Kinder das nächstgelegene Schulhaus besuchen können und bitten um Verständnis, falls es mal nicht möglich ist.»