Im Gebiet Mattenhof sind auf dem Werkhof-Areal der Heggli AG rund 150 Wohnungen geplant. Gemäss der Investorin sollen diese nicht allzu teuer sein – auch wegen der grossen Konkurrenz in der Nachbarschaft.
Wo die Firma Heggli AG derzeit ihren Werkhof betreibt, entsteht in wenigen Jahren ein Neubau. Die Gesellschaft für Immobilien-Anlagewerte AG, eine Tochter der Anliker Holding AG mit Sitz in Emmenbrücke, will am Mattenhofkreisel in Kriens neben dem grossen «Autorena»-Zelt gegen 150 Wohnungen realisieren. Im Erdgeschoss sind zudem Gewerbe- und Dienstleistungsräume geplant. Der Baustart ist für 2021 vorgesehen.
Die Gesellschaft für Immobilien-Anlagewerte AG hat das Grundstück vor gut drei Jahren von Heggli erworben. Zuletzt wurde ein Studienauftrag mit fünf Architektenteams durchgeführt. Dieser ist nun abgeschlossen, das Siegerprojekt stammt aus der Feder der Manetsch Meyer Architekten aus Zürich.
«Geplant ist ein ruhiger Innenhof sowie eine geschlossene Seite als Lärmschutz gegenüber der etwas lauten Strasse. Die Gebäude erreichen maximal 25 Meter Höhe und liegen innerhalb der zulässigen Höhe gemäss Zonenplan», heisst es auf Anfrage bei der Anliker Holding AG. Die Gewerberäume im Erdgeschoss sind ebenfalls durch den Zonenplan vorgegeben. Welche Art von Firmen dort einziehen soll, ist noch unklar. Anliker geht davon aus, dass die Vermietung nicht einfach sein dürfte, da bereits ein grosses Angebot bestehe. Zu den Investitionskosten für den ganzen Neubau macht die Holding noch keine Angaben.
Neben den Gewerberäumen sind Wohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern vorgesehen. Ob diese vermietet oder verkauft werden, ist noch offen. Dies gelte auch für die Höhe der Miet- beziehungsweise Verkaufspreise. «Grundsätzlich müssen diese konkurrenzfähig sein, da im Gebiet Luzern Süd viele weitere Wohnungen entstehen», teilt Anliker weiter mit. Dadurch werde man die Preise wohl nicht hoch ansetzen. Wie viele Parkplätze realisiert werden, sei ebenfalls noch unklar. Da der Baugrund sehr schlecht sei, dürfte wohl nur das Minimum realisiert werden. Früher befand sich im Gebiet Schlund, das nun zu begehrtem Bauland geworden ist, ein Sumpf.
Die Firma Heggli betreibt auf dem Areal derzeit noch einen Werkhof. «Dort wird Glas gesammelt und sortiert, PET und Karton gepresst oder Bauschutt sortiert. Ausserdem dient das Grundstück als Abstellplatz für unsere Lastwagen und Muldenlager», sagt Brigitte Heggli, Mitglied der Geschäftsleitung. Heggli ist im Auftrag von Gemeinden, Real, Firmen und Privaten auch in der Abfallentsorgung sowie im Recycling-Geschäft tätig.
Das Nutzungsrecht für das Areal läuft 2020 aus. Heggli hat aber keinesfalls vor, den Geschäftszweig mit dem Recycling aufzugeben. «Wir haben bereits einen weiteren Werkhof in der Herrenallmend neben der Garage Windlin realisiert», sagt Heggli. Ein Teil der Anlagen im Mattenhof soll ab 2020 dorthin verlegt werden, ein weiterer zum Hauptsitz an der Sternmatt. «Weitere Abklärungen für einen zusätzlichen Ersatzstandort sind am Laufen.»
Warum hat Heggli das Areal im Mattenhof überhaupt verkauft? «Dort entsteht ein neues Quartier mit Hotel und Sporthalle, da passt ein Werkhof nicht so gut ins Bild und steht der Quartierentwicklung im Weg», erklärt Heggli. «Ausserdem kann man die Fläche bei diesen Bodenpreisen effizienter nutzen.»
Stefan Dähler
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