KRIENS/HORW: Polizei baut in Kriens Stellen ab

Der Polizeiposten Horw wird ausgebaut – auf Kosten des Postens in Kriens. Die langfristige Zukunft des Standorts Kriens ist unklar.

Christian Glaus
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Cyrill Wiget, Gemeindepräsident Kriens: «Uns wurde versprochen, dass die Polizei ins neue Gemeindehaus zieht.»

Cyrill Wiget, Gemeindepräsident Kriens: «Uns wurde versprochen, dass die Polizei ins neue Gemeindehaus zieht.»

Christian Glaus

Der Polizeiposten Horw wird voraussichtlich Anfang Dezember neue Räume am Gemeindehausplatz im Ortskern beziehen. Dort war bisher das Horwer Baudepartement untergebracht, das kürzlich ins frisch sanierte Gemeindehaus gezogen ist. In den neuen Räumlichkeiten werden zunächst 18 Polizisten arbeiten, später wird die Zahl auf 21 erhöht. René Kirchhofer, stellvertretender Chef der Sicherheitspolizei Land, bestätigt entsprechende Recherchen unserer Zeitung. Zum Vergleich: Bisher sind lediglich 11 Polizisten in Horw tätig. Die Zahl der Polizisten soll in Horw also praktisch verdoppelt werden.

Das zusätzliche Personal stammt einerseits aus dem aufgestockten Stellenpool für die Luzerner Polizei, den die Regierung beschlossen hat. Einige der neuen Horwer Polizisten werden allerdings auch vom Polizeiposten Kriens abgezogen. Konkret handelt es sich um 6 Stellen, die nach Horw gezügelt werden. In Kriens verbleiben noch 13 Polizisten. Das bringt auch organisatorische Änderungen mit sich: Bisher befand sich die Zuständigkeit der Polizeiregion West, zu der die Gemeinden Kriens, Horw, Malters und Schwarzenberg gehören, in Kriens. Neu wird der Horwer Polizeiposten für diese Region zuständig sein.

Krienser Posten ist zu klein

Für die Polizei hat dies den Vorteil, dass sie ihre Platzprobleme in Kriens lösen kann. Denn der Posten an der Schachenstrasse platzt aus allen Nähten. Zudem wird der heutige Standort im Rahmen der Zentrumsüberbauung ab 2017 neu überbaut. Die Polizisten müssen auf diesen Zeitpunkt hin eine Ersatzlösung beziehen. Beabsichtigt ist, dass der Polizeiposten dann im neuen Gemeindehaus integriert wird. Doch definitiv sind diese Pläne noch nicht. Kommt hinzu, dass die Luzerner Polizei zurzeit die Organisationsstrukturen überarbeitet. Was das konkret für den Polizeiposten Kriens bedeutet, ist unklar. «Wir können noch nicht sagen, wie es in der Zukunft aussehen wird», sagt Kirchhofer. Er betont aber, dass man grundsätzlich am Standort Kriens festhalten wolle. Dennoch: Mit der Verlagerung nach Horw verliert der Krienser Posten an Bedeutung. Der Krienser Gemeindepräsident und Sicherheitsvorsteher Cyrill Wiget (Grüne) bedauert dies. «Imagemässig gefällt mir das gar nicht. Wir waren stolz darauf, die Leitung der Polizeiregion West bei uns zu beherbergen», sagt Wiget. Aufgrund der aktuellen Platzprobleme in Kriens habe man jedoch ein «gewisses Verständnis» für die vom Kanton festgelegte Aufteilung. Immerhin könne man den Polizeiposten behalten.

Polizei im neuen Gemeindehaus

«Für die Zukunft wurde uns klar versprochen, dass die Polizei in das neue Gemeindehaus, welches bis 2018 erstellt wird, einziehen wird.» Davon hätten auch die Bürger etwas, sagt der Gemeindepräsident. So wären Gemeindeverwaltung und Polizei unter einem Dach. Denn nach den Vorstellungen des Krienser Gemeinderats soll das neue Gemeindehaus quasi zu einem Dienstleistungszentrum werden.

«Dass die Polizei ins neue Gemeindehaus einzieht, ist uns wichtig. Das haben wir so vereinbart, auch wenn die Verhandlungen noch nicht ganz abgeschlossen sind», sagt Wiget. René Kirchhofer drückt es so aus: «Absicht ist, dass der Polizeiposten wieder im Gemeindehaus integriert ist, es müssen aber noch wichtige Punkte geklärt werden.»

Was den neuen Polizeiposten in Horw betrifft, hat der Kanton mit der Eigentümerin des Gebäudes, der Luzerner Pensionskasse, einen Mietvertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Dies mit der Option, den Vertrag zweimal um fünf Jahre verlängern zu können. Der Standort sei ideal, sagt René Kirchhofer. Da die Räume bisher von der Gemeinde genutzt wurden, könne eine gute Infrastruktur übernommen werden. Der Mietzins sei «marktüblich», wie Kantonsbaumeister Hans-Urs Baumann erklärt, ohne weiter ins Detail zu gehen. Für den neuen Standort spreche zudem die zentrale Lage, ergänzt René Kirchhofer: «Ein Polizeiposten soll kundenfreundlich sein. Es soll für jedermann möglich sein, den Posten zu erreichen. Ein zentraler Standort ist daher wichtig.»

31 Polizeiposten

red. Die Luzerner Polizei ist in den grösseren Gemeinden mit insgesamt 31 lokalen Polizeiposten und rund 200 Polizisten präsent. Allein in der Agglomeration Luzern gibt es 11 Polizeiposten. Diese dienen der Grundversorgung für die betreffenden Regionen. Die Polizisten leisten Einsätze an der Front, sind aber auch für Strafverfolgung und Prävention verantwortlich.