Das Historische Museum Luzern hat aus dem Nachlass des Musikers und Heimweh-Indianers Angy Burri dessen erste Elektrogitarre erworben. Sie landet nicht in einer Vitrine, sondern wird an Shows gespielt.
Die Fender Stratocaster Dakota Red von 1963 symbolisiert die Anfänge des Pop in Luzern. Das Instrument sei eine der ersten elektrischen Gitarren, die im Kanton Luzern für Auftritte verwendet worden seien, sagte Christoph Lichtin, Direktor des Historischen Museums Luzern, auf Anfrage. Dieser erwarb das rot-weisse Instrument aus dem Nachlass des 2013 verstorbenen Künstlers.
Der gebürtiger Zuger Angy Burri war im Dezember 2013 mit 74 in Wolhusen an einem Herzversagen gestorben. Er hinterliess neben einem Schuldenberg vor allem ein breites kulturelles Werk. Der «Stadtindianer» gründete in den sechziger Jahren die Band Apaches. Er lancierte den Western Ball und drehte den ersten Schweizer Western, «The Wolfer».
Burri habe die kulturelle Entwicklung der Region stark geprägt, sagte Museumsdirektor Lichtin. In seiner Indianerkluft habe Burri als Protagonist der Halbstarkenszene ein Gegenrolle zu den damaligen Konventionen eingenommen. Seine Musik sei Ausdruck einer revolutionären Haltung gegen die konservative Gesellschaft gewesen.
Burri hinterliess dem Museum bereits zu Lebzeiten Teiles seines Jeans-Outfits. Das Museum räumte ihm 2006 bei einer Sonderausstellung zur Luzerner Jugendszene zwischen 1950 und 1980 breiten Platz ein. Zu sehen waren neben der Fender-Gitarre auch Eigenbauten Angy Burris wie seine Büffelschädel-Gitarre.
Die Fender-Gitarre soll an den regelmässigen Vorstellungen der Theaterreihe «Ausser Rand und Band» im Museumslager zu hören sein. In einer Vitrine soll das Instrument laut dem Museumsdirektor vorläufig nicht landen.
HINWEIS: Benefizveranstaltung im Historischen Museum mit Gitarrensoli von Christian Aregger, Christy Doran, Sämi Gallati, Werner Pfäffli, Simon Rupp, Claude Sandoz, Steven Tod, Jet Turino, Christian Winiker u.v.a am Freitag, 13. November um 21 Uhr. Eintritt: 10 Franken, Barbetrieb.
sda/rem