Auch Wesen mit schwierigen Charakterzügen haben eine gute Seite. Im Wiggertal zeigte sich kürzlich Katze Ginnie von ihrer besten, wenn auch ungewollt.
Inzwischen lebt in unserem Haushalt im Wiggertal die vierte Katze. Wie zuvor Geronimo, Sidney und Miss Daisy, entspringt auch die «Neue» der Kreuzung eines Strassenstreuners mit einem Bauernhofbüsi oder ähnlich. Sie ist wild und unstet, aber natürlich nur, wenn sie nicht fressen will.
Zu behaupten All Cats Are Bastards, wäre jedoch zu weit gegriffen. Es geht jedoch schon in diese Richtung. Ihren Charakter würde ich als eher schwierig bezeichnen, wobei das von einer Katze erwartet wird. Natürlich ist uns Ginnie, so heisst die Dame, trotzdem ans Herz gewachsen. Und schliesslich haben wir ihrem früheren Mitbewohner oder meinetwegen Halter – der uns ein lieber Freund war – versprochen, gut auf sein Büsi zu achten.
Was uns nicht schwerfällt, denn es gibt Momente, in denen wir für unsere Gastfreundschaft und Liebe entschädigt werden. So unlängst mein Mädchen, als sie beim Heimkommen das leere Haus nicht betreten konnte, weil von innen ein Schlüssel im Türschloss steckte. Immer, wenn sie mit ihrem Auto in die Einfahrt abbiegt, kriecht glücklicherweise auch die Katze aus einem Busch hervor.
Dies ermöglichte der Frau, einen Trick anzuwenden, um auch ohne Schlüssel die Wohnung betreten zu können. Sie hob das Tier hoch und trug es zum elektronischen Katzentürli, welches auf den implantierten Chip Ginnies reagiert. Diese Aktion löste das Problem mit dem Schlüssel. In welcher Form, spielt hier keine Rolle. Wichtig ist die Feststellung, dass die Katze Freund und Helfer sein kann und auch eine gute Seite hat – ob bewusst oder nicht, ist ja egal.