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Luzern
Der Stadtluzerner Löwe feiert im Jahr 2021 sein 200-Jahre-Jubiläum. Die Künstlerin Lisa Bärtschi vom Kunstprojekt Löwendenkmal21 bringt rund um das männliche Denkmal einen Hauch von Weiblichkeit ins Spiel.
Wer hat die Brust beim Löwendenkmal schon entdeckt? Na gut, wahrscheinlich waren dies eher die Tausenden von Touristen als einheimische Stadtluzerner. Die grosse, weibliche Brust ist allerdings auch nicht auf den ersten Blick erkennbar. Auf der Kapelle neben dem Löwendenkmal ist sie angebracht, der Nippel zeigt gerade nach oben:
Die Brust ist eine Idee von der Zürcher Künstlerin Lisa Bärtschi im Rahmen von «Löwendenkmal 21». Hinter diesem Mehrjahresprojekt steht die Kunsthalle Luzern. Bis zum Jubiläumsjahr 2021 will L21 das bald 200-jährige Denkmal «mit künstlerischen Mittel ergründen», wie es auf der Webseite heisst.
«Lisa Bärtschi hat nicht per Zufall diesen Standort für die Brust ausgewählt», sagt Peter Fischer, Projektleiter «Löwendenkmal 21». Das Dach der kleinen Kapelle habe Bärtschi an eine Brust erinnert und so sei daraus das Kunstwerk entstanden. Ein zugeschnittener Fahnenstoff wurde dafür auf die Kuppe der Kapelle gelegt.
«Die Frauenbrust ist keine reine Provokation. Die Künstlerin will sich offen mit dem Denkmal auseinandersetzen», sagt Fischer. Es sei aber durchaus Absicht, ein Gegenbild zum männlich geprägten Löwendenkmal, zum sinnlosen Heldentod, zu geben. Die Frauenbrust sei ein passendes Bild für Lebendigkeit, für Fruchtbarkeit.
Die «Brust-Kapelle» ist einer von vier Standorten innerhalb eines szenischen Rundgangs. Mit diesem «befragt und aktualisiert Lisa Bärtschi geschichtliche Hintergründe des Löwendenkmals. In vier Kapiteln werden vier spezifische Aspekte szenisch und mit Unterstützung der örtlichen Gegebenheiten gestaltet», heisst es in der Medienmitteilung zum Rundgang «Ham let it be».
Die Brust beim Löwendenkmal ziert noch bis zum 14. September das Dach der kleinen Kapelle.
Hinweis: Szenischer Rundgang «Ham let it be» beim Löwendenkmal mit Künstlerin Lisa Bärtschi am 4., 7. und 13. September – Beginn jeweils 19.30 bis ca. 20.30 Uhr – Eintritt frei / Kollekte.
Der Beitrag vom Tele 1: