Für 3,8 Millionen Franken wurden das «Red» und das «World Café» umgebaut. Inspiriert wurden die Macher von der näheren Umgebung – und von Paris.
Kürzlich wurden im KKL die Gastrobetriebe Lucide und Le Piaf neu eröffnet. Es handelt sich um die Nachfolgebetriebe des Restaurants Red und des World Café. 3,8 Millionen Franken wurden in den Umbau investiert. «Luzern hat eine sehr lebhafte Gastroszene, und unser Umfeld hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt. Deshalb wollten wir unsere Lokale zu zeitgemässen Restaurants umgestalten», erklärt Angelika Nestle, Chief Culinary Officer des KKL. Im «Lucide» etwa wurde die Kapazität erhöht, mit der neuen LED-Wand im Eventraum «Deuxième» sei man auch «technisch hochwertiger».
Seit ziemlich genau einem Jahr ist Michèle Meier Küchenchefin. Sie wurde mit 15 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet. «Ihr ist es mit Christian Gujan, dem Restaurantleiter, gelungen, bereits im ersten Jahr neue Stammkundschaft zu gewinnen», sagt Angelika Nestle. Dies sei gerade jetzt ein grosser Vorteil. «Es ist schade, dass wir unser schönes neues Restaurant nicht gebührend feiern konnten. Mit den Corona-Schutzmassnahmen konnten wir das ‹Lucide› mit zwei Dritteln der eigentlichen Kapazität eröffnen. Wir sind sehr zufrieden mit der Auslastung. Da kommen uns die Stammgäste zugute.» Menükarte und Öffnungszeiten sind derzeit noch eingeschränkt.
Das Motto des Umbaus lautete «Herkunft und Handwerk». Dies sei einer der Gründe für die neu offene Küche:
«Auch wenn man für Freunde daheim kocht, sitzen die Gäste meist in der Küche. Wir wollen, dass die Gäste die Betriebsamkeit in der Küche mitbekommen. Auch der Service gehört für uns dazu, deshalb zeigen wir auch den offen», so Nestle. Für das Interieur im «Lucide» liess sich die Innenarchitektin vom Standort inspirieren: «Wir sehen ihre Assoziationen zum Thema See und Meer. Die Lampen erinnern an Quallen oder Seegras.»
Im ehemaligen World Café, nun «Le Piaf», ist die Veränderung noch umfassender. «Mit den Take-aways und der jungen Gastroszene um uns herum wussten wir, dass hier der Schritt grösser werden würde. Wir wollen neben den KKL-Besuchern das urbane, einheimische Publikum vermehrt ansprechen. Deshalb auch der neue Eingang», so Nestle:
Für die Veränderung der Fassade musste die Zustimmung von KKL-Architekt Jean Nouvel eingeholt werden. Im «Le Piaf» finden sich unterschiedliche Plätze: abgetrennte Sitzecken, normale Tische, Stehtische, aber auch Schaukelsitze. «Bei der Einrichtung waren wir von moderner Pariser Gastronomie inspiriert. Und wir haben verschiedene Zonen für unterschiedliche Bedürfnisse geschaffen.» Hier eine der ruhigen Ecken im Lokal:
Und hier ein weiterer Einblick:
Auch im «Le Piaf» wurde auf «Herkunft und Handwerk» Wert gelegt. So arbeite man mit regionalen Produzenten wie den Metzgereien Doggwiler aus Luzern und Gabriel aus dem Engelberger Tal oder der Kreuzbäckerei in Stans zusammen. «Mit der Zeit wollen wir das kulinarische Angebot erweitern und es während der ganzen Öffnungszeit zugänglich machen», sagt Nestle.
Obwohl der Aufwand wegen der Schutzmassnahmen hoch ist und weniger Leute bedient werden können, sieht Nestle die Situation pragmatisch: «Die Massnahmen müssen jetzt halt mal sein. Wir haben uns gefreut, endlich unsere neuen Restaurants zu präsentieren, und die Gäste sind begeistert. Gerade weil wir die Restaurants umgestaltet haben, wollten wir nicht mit Trennwänden, sondern mit Schutzmasken eröffnen.» An wöchentlichen Sitzungen werde die aktuelle Situation besprochen und über Anpassungen entschieden. Deshalb seien etwa auch keine Öffnungszeiten an den Türen angeschrieben:
«Die Gäste informieren sich
am besten aktuell auf der Website.
Beide Restaurants haben neu
auch eigene Instagram-Profile.
Das war uns wichtig,
damit sie eigenständiger,
unabhängig vom Konzertbetrieb, wahrgenommen werden.»
Finden Sie weitere Impressionen beider Restaurants im KKL in unserer Bildergalerie: