Die Zahl der Unfälle mit Fussgängern ist hoch. Selbst auf Fussgängerstreifen können sich die schwächsten Verkehrsteilnehmer alles andere als sicher fühlen.
In der Schweiz verunfallen pro Jahr rund 2400 Fussgänger. Zwei von fünf und damit fast 1000 werden gar auf einem Fussgängerstreifen angefahren. Besonders gefährdet sind dort Kinder und ältere Menschen. Senioren über 75 Jahre machen die Hälfte aller getöteten Fussgänger aus.
Was für die Schweiz gilt, trifft auch auf Luzern zu, wie die Statistik untrüglich verrät. 131 Verletzte wurden seit 2009 im Schnitt pro Jahr im Kanton gezählt. Das bedeutet, dass auf Luzerns Strassen mehr als an jedem dritten Tag ein Fussgänger verunfallt. Dabei ist gemäss Verkehrsstatistik der Luzerner Polizei «eine Konzentration bei den Schwerverletzten in der Gruppe der 5- bis 19-Jährigen mit 50 Prozent und den Altersgruppen ab 65 Jahren» erkennbar. Zusammengefasst die Entwicklung der letzten Jahre: Die Wahrscheinlichkeit als Fussgänger in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, steigt mit zunehmendem Alter.
Gerade in den letzten Tagen musste die Luzerner Polizei wiederholt Unfälle mit Fussgängern vermelden:
Ein wesentlicher Grund für viele Unfälle mit Fussgängern liegt bei den Lichtverhältnissen. Je kürzer die Tage sind, umso mehr Fussgänger sind ob der Dämmerung oder Dunkelheit gefährdet. Im Moment marschieren viele im Dunkeln zur Arbeit oder in die Schule und treten den Rückweg nach Hause ebenfalls im Dunkeln an.
Die Stadt Luzern reagiert auf die vielen Unfälle auf Fussgängerstreifen und saniert nun rund 100 dieser Übergänge (siehe Box).
Grosse Vorsicht ist also geboten, um Fussgängerunfälle – auch auf Fussgängerstreifen – zu verhindern. Das sind die Tipps der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU):
Diese Tipps sind auch für Franz-Xaver Zemp, Chef Fachbereich Verkehr der Luzerner Polizei, unabdingbar: «Wichtig ist zudem, dass die Autofahrer die Scheiben ihres Wagens gut reinigen, damit die optimale Sicht gewährleistet ist. Und es sollte ausserdem allen Verkehrsteilnehmern klar sein, dass sie die Verantwortung für sich und andere tragen.»
Charly Keiser