Der in Luzern und Umgebung bekannte Gastronom Saemi Honegger übernimmt das Wirtshaus zum Eichhof. Er will die Traditionsbeiz nach mehreren Wechseln wieder «zurück zu den Luzernern» bringen.
Das Wirtshaus zum Eichhof ausgangs der Obergrundstrasse in der Stadt Luzern hat einige turbulente Jahre hinter sich. Immer wieder war es monatelang geschlossen, mehrere Wirte warfen das Handtuch. Jetzt übernimmt der in Luzern und Umgebung bestens bekannte Gastronom Saemi Honegger als neuer Wirt das Zepter.
Die Pächterin des Wirtshauses zum Eichhof, die Heineken Switzerland AG und mit ihr die Brauerei Eichhof, will die Traditionsbeiz damit langfristig wieder auf Trab bringen. «Wir hatten auch andere Anfragen, etwa für orientalische Küche, doch wir wollten kein Experiment wagen, sondern auf jemanden setzen, hinter dem und dessen Konzept wir zu 100 Prozent stehen können», sagt Richard Waser, Verkaufsleiter Zentralschweiz.
Der 54-jährige Saemi Honegger will im «Eichhof» wieder eine klassische, gutbürgerliche Speisekarte einführen, wie er selbst sagt: «Das Lokal soll wieder so sein wie früher; wir wollen das ‹Eichhof› zurück zu den Luzernern bringen.» Es gebe in Luzern nur noch wenige traditionelle, «währschafte» Beizen. Das «Eichhof» soll wieder eine solche werden. Neben traditioneller Kost werden es hier künftig aber auch bayerische und österreichische Spezialitäten auf der Speisekarte angeboten.
Honegger will dem Wirtshaus ein Ambiente geben, «in dem sich jede Frau und jeder Mann wohl und willkommen fühlt». Eine wichtige Rolle spielen soll – vor allem im Sommer – die Gartenbeiz. «Diese ist auch in den letzten Jahren immer gut gelaufen», sagt Honegger. Neu eröffnet werden soll das Restaurant im März oder April 2018. Es soll zuerst an fünf bis sechs Tagen pro Woche offen sein. «Ziel ist aber, es künftig an sieben Tagen pro Woche zu öffnen.»
Honegger wirtet in Luzern bereits im Wirtshaus Taube an der Burgerstrasse in der Kleinstadt sowie in der Schlagerbeiz «Jodlerwirt», dem ehemaligen «Rütli». Im Juli 2017 hat er auch das Burestübli Kriens übernommen. Honegger ist Inhaber der Firma Barest AG. Zu deren Portfolio gehören Landgasthaus Schweizerheim in Ebikon, das Seerestaurant Belvédère in Hergiswil und das «Glow by Armin Amrein» in Davos. Weiter steht die Barest AG hinter der «Schlager Nacht», die jeweils im Frühjahr in der Messe Luzern stattfindet.
Vorgänger von Saemi Honegger als Wirt im «Eichhof» war ein Team um die Luzerner Gastronomen Bernhard Müller und Thomas Schumacher. Sie starteten im Juli 2015 und setzten vor allem auf Fleisch und Fisch mit Naturzutaten und eine gepflegte Bierkultur, die durch die Nähe zur Eichhof-Brauerei gegeben ist. «Paleo Food» hiess ihr Küchenkonzept. Es orientiert sich an den Essgewohnheiten der Steinzeit und bedeutet einen weitgehenden Verzicht auf verarbeitete Kohlenhydrate und Laktose.
Ein grosses Publikum konnten sie damit aber nicht ansprechen. Nach etwas mehr als zwei Jahren, am 16. September, mussten sie ihren Betrieb aufgeben. Seither ist das Wirtshaus zum Eichhof geschlossen. «‹Paleo Food› ist grundsätzlich ein tolles Konzept», sagt Saemi Honegger dazu. «Nur passt es einfach nicht an diesen Ort, sondern eher in die Neustadt.»
Dies war nicht der einzige Wechsel in den letzten Jahren. Schon Ende 2012 war das Wirtshaus zum Eichhof geschlossen worden. Im Juli 2014 wurde es damals mit zwei neuen Geranten wieder eröffnet. Schon kurz darauf, im Februar 2015, kam es zur erneuten Schliessung – diesmal Knall auf Fall. Das Unternehmen der beiden Betreiber war in Konkurs gegangen.
Besitzer der Liegenschaft sind seit 2013 die Krienser Generalunternehmer Bruno und André Amberg. Seit Sommer 2014 pachtet Heineken Switzerland das Wirtshaus. Der Konzern hatte die Eichhof Getränke Holding im Jahr 2008 übernommen. Auch Saemi Honegger wird im «Eichhof» selbstverständlich vor allem auf Eichhof-Bier setzen – vorwiegend im Offenausschank, wie er betont.
Hugo Bischof
hugo.bischof@luzernerzeitung.ch