Hunderte Menschen sterben landesweit pro Jahr, weil ihnen falsche Medikamente verabreicht werden. Das Luzerner Kantonsspital erhöht die Sicherheit nun mit Warnwesten.
Ein ähnlicher Name, eine ähnliche Vepackung – es ist schnell passiert, dass im Spitalalltag Medikamente verwechselt werden. Die Stiftung für Patientensicherheit schätzt, dass in der Schweiz pro Jahr 250 bis 500 Menschen sterben, weil ihnen ein falsches Medikament oder eine falsche Dossierung verabreicht wird. Um die Fehlerquote bei der Medikamentenbereitstellung zu reduzieren, setzt das Luzerner Kantonsspital (Luks) neu auf Leuchtwesten.
Jeannette Nagy, Leiterin Unternehmenskommunikation des Luks, sagt auf Anfrage der «Neuen Luzerner Zeitung»: «Die Patientensicherheit hat einen hohen Stellenwert, dazu gehört auch die Medikationssicherheit.» Bei den Westen gehe es darum, dass das Personal beim Richten und Kontrollieren von Medikamenten sichtbar sei und nicht durch andere Mitarbeiter oder Anrufe unterbrochen werde.
Leuchtwesten können dazu beitragen, die Fehlerquote zu verringern, sagt auch Margrit Leuthold, Geschäftsführerin der Stiftung Patientensicherheit Schweiz. Und dies ist zwingend nötig. Experten gehen davon aus, dass in einem durchschnittlichen Schweizer Landspital jeden Tag bei der Verabreichung von Medikamenten rund 55 Fehler auftreten.