In Luzern sein, ohne wirklich da zu sein? Eine von Luzerner Webdesignern geschaffene Website macht dies möglich.
Der «virtuelle Spaziergang in 3D» wartet mit begehbaren 3D-Modellen des KKLs, der Kapellbrücke, des Rathausstegs, des Schweizerhofquais und des Löwenplatzes auf.
Leider ist das von mesh.ch realisierte Projekt (zurzeit) noch weit davon entfernt, eine wirklich ernst zu nehmende virtuelle Realität à la «Second Life» darzustellen: Neben der nicht gerade berauschenden Grafikqualität ist die Bewegungsfreiheit relativ klein und die Stadt ausserhalb des Bewegungsradiuses nur noch als Ansammlung grauer Klötze ausmachbar.
Verkehr auf Luzerns Strassen
Trotzdem macht es Spass, durch das dreidimensionale Luzern zu streifen und hier das eine oder andere wohlbekannte Haus «im Kleinen» wiedergespiegelt zu finden. Gerade der Umstand, dass auf den Strassen sogar ab und an sogar Autos, die an rudimentäre Vektormodelle aus Computerspielen der frühen 90er gemahnen, verkehren, lässt Freude aufkommen.
Das ist es wohl auch, was zurzeit noch fehlt: Interaktion, Sachen machen können. Man stelle sich etwa vor, man könnte die anderen virtuellen Luzern-Begeher sehen und mit diesen in Echtzeit ins Gespräch kommen. Oder im See baden, in Museen gehen. Oder in Geschäfte marschieren und dort (reale Waren?) einkaufen. Und vielleicht auch am Hirschengraben das eine oder andere Formular abholen, zur Kirche gehen oder auch mal ein wenig politisieren.
Eines kann man zurzeit auf jeden Fall: Die von Studenten der Fachklasse Grafik an der Hochschule für Kunst und Design Luzern im Zug der Aktion «Denkzettel» gestalteten Plakate betrachten, welche zurzeit auch im realen Luzern zu sehen sind. Daran zeigt sich, dass «Ein virtueller Spaziergang in 3D» – momentan noch eine Spielerei – durchaus Potenzial hat.
scd