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Der Kanton Luzern bereitet sich mit der Eröffnung einer weiteren unterirdischen Asylnotunterkunft in Horw auf einen Anstieg der Flüchtlingszahlen vor. Die Zivilschutzanlage Kirchfeld soll ab Juni 2016 für maximal eineinhalb Jahre bis zu 100 Asylsuchende aufnehmen.
In der Unterkunft in Horw werden ausschliesslich Männer einquartiert, wie der Kanton Luzern und die Gemeinde Horw am Mittwoch mitteilten. Diese stammen vorwiegend aus Afghanistan, Syrien und Eritrea.
Die Unterkunft wird in einem 24-Stunden-Betrieb geführt. Die Betreuung erfolgt durch den Kanton. Die Asylsuchenden sind für gemeinnützige Arbeitseinsätze wie Instandstellung von Wanderwegen und Wald-, Bach- und Seeufersäuberungen vorgesehen.
Der Kanton Luzern nimmt damit die siebte Zivilschutzanlage als Asylunterkunft in Betrieb. Die Anlagen beherbergen insgesamt 550 Personen. In der Gemeinde Horw sind insgesamt rund 180 Asylsuchende untergebracht.
Die unterirdische Unterbringung sei kein optimaler Zustand, schreiben die Behörden. Angesichts der aktuellen Lage werde diese jedoch als zumutbar befunden.
Wegen des warmen Frühlingswetters landeten wieder vermehrt Flüchtlinge in Süditalien, heisst es in der Mitteilung. Dies führe auch zu einem Anstieg der Asylsuchenden in der Schweiz.
Mit zunehmender Wetterstabilität sei davon auszugehen, dass sich die Asylmigration über das Mittelmeer von Nordafrika aus Richtung Italien noch deutlich erhöhen werde. Zudem bleibe die Balkanroute voraussichtlich weiterhin blockiert, was zu Ausweichrouten über das Mittelmeer nach Italien führen dürfte.
Die Mitarbeiter, die Bewohner und die Angehörigen des Alters- und Pflegezentrums Kirchfeld und die Nachbarn wurden am Dienstag über die Eröffnung informiert.
Hinweis: Am 3. Mai um 19.30 Uhr findet am Abend im Pfarreizentrum eine öffentliche Informationsveranstaltung statt. Die Verantwortlichen von Kanton und Gemeinde informieren über den Betrieb der temporären Unterkunft sowie die Sicherheitsbelange.
sda