Die Bevölkerung von Hitzkirch sagt knapp Nein zu einem Baukredit über 5,7 Millionen Franken für ein neues Schulhaus. Am Ende fehlten 50 Stimmen für ein Ja.
859 Hitzkircher sagten am Sonntag Nein, 810 Hitzkircher legten ein Ja in die Urne. Das entspricht einem Nein-Anteil von 51,5 Prozent zum Sonderkredit in der Höhe von 5,7 Millionen Franken für ein neues Schulhaus. Das Geld hätte die herrschende Not bei den Schulräumen und im Kindergarten beseitigen sollen. Die Stimmbeteiligung lag bei 50 Prozent.
Noch im Juni des letzten Jahres befürworteten die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung einen Projektierungskredit von 380'000 Franken.
Damit kann die Gemeinde Hitzkirch das Schulhaus «Aurelia» nicht wie geplant bauen. Gemeindepräsident Serge Karrer zeigt sich stellvertretend für den Gemeinderat enttäuscht vom Abstimmungsresultat. «Die Gründe für die Ablehnung müssen nun sorgfältig analysiert werden. Dies umso mehr, als vor der Abstimmung sich verhältnismässig wenig Personen öffentlich gegen diesen Sonderkredit geäussert haben und deshalb nicht so leicht festzustellen ist, welche der genannten Ablehnungs-Kriterien am Schluss entscheidend waren».
Es werde nicht einfach sein, die weiteren Schritte zu planen, weil der Bedarf an Schulraum nun nicht gestillt werden könne und das Projekt eigentlich sorgfältig mittels Studienauftrag evaluiert wurde. «Die Ansprüche der Gesetzgebung im Bereich Bildung und die Bereitschaft der Stimmberechtigten, diese finanziell auch mitzutragen, passen im Moment nicht unter einen Hut», so Karrer weiter.
Der Gemeinderat wird nun mit hohem Druck nach einer anderen Lösung suchen müssen. Die Gemeinden sind gehalten, ab dem Sommer 2016 das freiwillige zweite Kindergartenjahr anzubieten und auch der Sekundarstufen-Schulbetrieb ist hinsichtlich der räumlichen Auslastung an seinen Grenzen angelangt.
In Hitzkirch war ein zweistöckiger Bau ohne Keller geplant. Er hätte einen Kindergarten mit zwei Abteilungen, fünf Klassenzimmern und zusätzlichen Gruppenräumen für die Sekundarstufe umfasst.
rem