LUZERN: KKL: Stefan Roth ärgert sich über Baupfusch

Jetzt äussert sich erstmals Stadtpräsident Stefan Roth zum desolaten KKL-Dach. Und er sagt, ob am Ende der Steuerzahler die Sanierung zahlen muss.

Benno Mattli
Drucken
Muss aus Sicherheitsgründen saniert werden: Das Dach des Kultur- und Kongresszentrums Luzern. (Bild: Archiv Roger Grütter / Neue LZ)

Muss aus Sicherheitsgründen saniert werden: Das Dach des Kultur- und Kongresszentrums Luzern. (Bild: Archiv Roger Grütter / Neue LZ)

Für Stefan Roth ist klar: Was beim KKL-Dach passiert ist, muss man als Baupfusch bezeichnen. «Ansonsten müsste man das Dach nicht schon jetzt sanieren, nur gerade 15 Jahre nach der Eröffnung des KKL», sagt der Stadtpräsident im Interview mit unserer Zeitung. «Da ist schlicht und einfach nicht sauber gearbeitet worden».

Totalunternehmung soll zahlen

Wer die 14 bis 15 Millionen Franken teure Dachsanierung des KKLs zahlen muss, ist offen. Derzeit läuft ein gerichtliches Verfahren zwischen der KKL-Träger­stiftung als Bauherrin und der Totalunternehmung Siemens/Pöyry. Zwei von unserer Zeitung befragte Experten glauben nicht, dass sich die Totalunternehmung wird beteiligen müssen. Stadtpräsident Stefan Roth, teilt diese Ansicht nicht. «Ich gehe klar davon aus, dass die Totalunternehmung vollumfänglich für den Schaden wird geradestehen müssen. Denn ich gehe weiter davon aus, dass die KKL-Träger­stiftung die Baumängel rechtzeitig gerügt hat.»

Darlehen für die Dachsanierung

Was aber, wenn beim gerichtlichen Schiedsverfahren herauskommt, dass die Totalunternehmung keinen Rappen an die Dachsanierung zahlen muss? Roth versichert, die Stadt, also der Steuerzahler, werde dann nicht zur Kasse gebeten. «In diesem Fall müsste die KKL-Trägerstiftung die Kosten übernehmen.» Stadt und Kanton wollen dem KKL für die Dachsanierung allerdings ein Darlehen gewähren: Maximal 4,5 Millionen Franken von der Stadt und maximal 9 Millionen Franken vom Kanton. Darüber werde das Stadtparlament voraussichtlich im Sommerhalbjahr 2014 befinden. Dieses Darlehen müsse aber zurückgezahlt werden – und zwar mit Zinsen.