LUZERN: Kommission ebnet Weg für Informatik-Mittelschule

Die Kommission Erziehung, Bildung und Kultur hat sich für die Errichtung einer Informatik-Mittelschule (IMS) per August 2017 ausgesprochen. Damit soll dem Fachkräftemangel im Bereich Kommunikation und IT entgegengewirkt werden.

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Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Musegg in Luzern arbeiten im Unterricht am Computer. (Archivbild Pius Amrein)

Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Musegg in Luzern arbeiten im Unterricht am Computer. (Archivbild Pius Amrein)

Der Regierungsrat beantragt dem Luzerner Kantonsrat, ergänzend zur vierjährigen dualen ICT-Berufslehre, eine vierjährige Informatikmittelschule (IMS) anzubieten. Die Absolventen schliessen mit einer kaufmännischen Berufsmaturität und als Informatiker/in mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Dieses schulische Angebot richtet sich vor allem an leistungsstarke Jugendliche, heisst es in einer Medienmitteilung der Staatskanzlei Luzern vom Freitag.

Der Berufsmaturitätsunterricht der Informatikmittelschule soll beim Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum in Luzern angesiedelt werden. Der berufskundliche Unterricht findet am Berufsbildungszentrum in Sursee statt. Im vierten Jahr der Ausbildung absolvieren die Lernenden zudem ein Praktikumsjahr in einem Branchenbetrieb.

Die EBKK begrüsst die Schaffung dieses schulischen Angebotes und stimmt der Vorlage grossmehrheitlich zu. Sie anerkennt den Fachkräftemangel, vor allem im Applikations- und Programmierbereich. Die IMS ist aus Sicht der Kommission eine sinnvolle Ergänzung zu den Lehrplätzen in der dualen Bildung.

Da die IMS vorerst als Ersatz einer Wirtschaftsmittelschulklasse geschaffen wird, handelt sich dabei nicht um einen Ausbau, sondern um eine Umstrukturierung. Diese beinahe kostenneutrale Implementation stösst bei der vorberatenden Kommission auf Zuspruch.

Eine Minderheit der Kommission bedauert, dass nicht die technische, sondern die kaufmännische Berufsmatura absolviert wird. Sie wünscht, dass der Mathematik einen höheren Stellenwert zugesprochen wird. Nur so könne der bedingungslose Zugang an alle Fachhochschulstudien in Informatik und Wirtschaftsinformatik garantiert werden.

Die Vorlage wird voraussichtlich in der Septembersession im Luzerner Kantonsrat behandelt.

pd/zim