Der Stadtrat bedauert es, dass das Angebot im öffentlichen Verkehr punktuell abgebaut werden soll. Er fordert, dass in der Stadt Luzern der 30-Minuten-Takt nur in Ausnahmefällen eingeführt wird. Zudem setzt er sich beim Verkehrsverbund Luzern dafür ein, auf einige Abbauvorhaben zu verzichten.
Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) hat Ende Mai die Änderungen auf den Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2015 bekannt gegeben. In seiner am Donnerstag veröffentlichten Vernehmlassungsantwort bedauert der Stadtrat den punktuellen Abbau des Angebots. Aus seiner Sicht leistet der öffentliche Verkehr als flächeneffizientes Verkehrsmittel einen wichtigen Beitrag zur Verflüssigung des Verkehrs und sollte daher – wie in der Mobilitätsstrategie der Stadt Luzern festgehalten – konsequent gefördert werden.
Vor dem Hintergrund der kantonalen Sparmassnahmen sei es für den Stadtrat richtig, dass das Angebot auf die Nachfrage angepasst wird. Den Abbau während der Nebenverkehrszeiten hält der Stadtrat unter den gegebenen Umständen für vertretbar. Die Anbindung der Buslinien in Luzern Nord und im Bereich Rottal/Neuenkirch an die S-Bahn-Stationen und damit die Führung von weniger Bussen ins Zentrum der Stadt Luzern begrüsst der Stadtrat ebenfalls.
Auf den Buslinien 9, 10, 18 und 19 sollen zu den Nebenverkehrszeiten weniger Busse fahren. Dies hält der Stadtrat grundsätzlich für vertretbar. Kritisch beurteilt er hingegen jene Änderungen, bei denen der Taktfahrplan auf 30 Minuten ausgeweitet wird. Dadurch bestehe die Gefahr, dass der öffentliche Verkehr in den betroffenen Quartieren weniger genutzt werde. Die Einführung eines 20-Minuten- statt des 15-Minuten-Taktes zu gewissen Neben-verkehrszeiten auf den Buslinien 18 und 19 ist für den Stadtrat vertretbar, allerdings nur, wenn während der Besuchszeiten des Spitals mit der Kombination der beiden Linien ein faktischer 10-Minuten-Takt gewährleistet ist.
Für den Stadtrat wäre es zudem wichtig, dass der Fahrplan der Buslinie 26 so auf den Fahrplan der Linie 73 abgestimmt wird, dass in den Nebenverkehrszeiten ein 15-Minuten-Takt von der Brüelstrasse bis Adligenswil resultiert.
Nicht einverstanden ist der Stadtrat mit dem Angebotsabbau auf der Linie 12. Die direkte Fahrt vom Stadtzentrum über den Gasshof nach Ruopigen wird abends nicht mehr möglich sein. Die Quartierbewohner gelangen abends künftig nur noch mit der Linie 2 und mit Umsteigen auf die Linie 13 nach Ruopigen. Für den Stadtrat sind Direktverbindungen aus einem Quartier zum Stadtzentrum und zwischen den Stadtgebieten Littau und Reussbühl ein wichtiges Argument zur Benützung des Busses.
Nicht einverstanden ist der Stadtrat auch, dass mit den Veränderungen auf der Linie 14 das Musikzentrum Südpol am Samstagebend weniger gut erreichbar sein wird. Dies erschwert es den Veranstaltern, ihre Besucher zur Anreise mit dem öffentlichen Verkehr zu motivieren. Der Stadtrat fordert deshalb, auf den Angebotsabbau zu verzichten.
pd/zim