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Die Kulturszene protestiert auf ungewöhnliche Art gegen die Sparmassnahmen des Regierungsrats in ihrem Bereich: mit Traueranzeigen an Bildungs- und Kulturdirektor Reto Wyss.
Urheber der Aktion sind Künstler und Kulturschaffende aus dem «Gelben Haus» am Reussport, wie das Onlineportal «zentralplus» berichtet.
Bis am Montag Mittag sind bei Reto Wyss rund 90 Traueranzeigen eingetroffen, sagt der CVP-Regierungsrat auf Anfrage. Sämtliche Karten seien ohne Absender zugeschickt worden. Den meisten Karten waren 10 Franken beigelegt – so, wie das die Initianten empfehlen. Laut Wyss beläuft sich der ihm zugesandte Betrag derzeit auf «800 bis 900 Franken». Er warte nun das Ende der Aktion ab – sie soll bis Ende des Sommers dauern – und entscheide dann, wie er das Geld verwende. Er werde es aber «sicher im Bereich der Kulturförderung ausgeben», so Wyss. Die vor knapp drei Wochen kommunizierten Sparmassnahmen des Kantons Luzern bei der Kulturförderung betragen in diesem und dem nächsten Jahr je 800 000 Franken. Nicht betroffen davon sind die grossen Kulturbetriebe wie beispielsweise das Luzerner Theater.
Reto Wyss sagt, der Protest gegen die Kürzungen bei der Kultur habe ihn nicht überrascht. Im Gegenteil: «Ich wäre erstaunt gewesen, wenn es keine Reaktionen gegeben hätte.» Die «kreative und engagierte» Reaktion zeige ihm, wie aktiv und präsent die hiesige Kulturszene sei. Deshalb sei es ihm auch ein Anliegen zu betonen, dass die Sparmassnahmen «rein finanziell motiviert» seien. «Ich würde auch lieber mehr Geld ausgeben können, als Sparmassnahmen beschliessen zu müssen», so der 52-jährige Rothenburger. (nus)