Weil die Regierung ihre Asylzentren nicht realisieren kann, müssen die Gemeinden in die Bresche springen. Allein Kriens soll rund 50 Asylbewerber mehr aufnehmen.
nus. Ob in Kriens und Fischbach je ein kantonales Asylzentrum eingerichtet werden kann, steht in den Sternen. In Kriens ist eine Initiative der SVP hängig, mit Fischbach muss sich das Bundesgericht auseinandersetzen. Deshalb steht Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf kurz vor der Einführung einer Massnahme, die für rote Köpfe sorgen wird: die Verteilung der Asylbewerber auf die Gemeinden aufgrund ihrer Einwohnerzahl. Der Verteilschlüssel soll laut Graf «Anfang Sommer» beschlossen werden.
Klar ist, dass aufgrund der aktuellen Verteilung der Asylbewerber auf die Gemeinden massive Umplatzierungen vorgenommen werden müssen. Allein Kriens muss rund 50 Asylbewerber mehr aufnehmen – insgesamt also rund 100. Besonders problematisch ist, dass in Kriens sämtliche für Asylunterkünfte in Frage kommenden Zivilschutzanlagen vermietet sind, wie Sozialvorsteher Lothar Sidler auf Anfrage sagt.
Deutlich weniger Asylbewerber beherbergen müssen dagegen Gemeinden im Entlebuch sowie rund um Willisau. Um welche Gemeinden es sich handelt, will Graf erst dann verraten, wenn er den Verteilschlüssel publiziert.
Die bevorstehende Neuverteilung sorgt bei Gemeindevertretern schon jetzt für Stirnrunzeln. So sagt Erwin Arnold, Vorstandsmitglied des Verbands der Luzerner Gemeinden: «Es wird Gemeinden geben, welche diese Herausforderung möglicherweise gar nicht lösen können.» Das heisst: Es wird auch nach der regierungsrätlichen Anordnung Gemeinden geben, die zu viele oder zu wenige Asylbewerber unterbringen.
Der Kanton Luzern muss laut Graf zwischen 450 bis 500 Plätze in Zentren anbieten. Derzeit sind es bloss 120 im Sonnenhof in Emmenbrücke. 2015 sollen auf Stadtluzerner Boden im Eichwald weitere 120 Zentrumsplätze geschaffen werden. Der Kanton Luzern muss 4,9 Prozent aller Asylbewerber in der Schweiz aufnehmen.
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