Weil zu wenig Geld vorhanden ist, hat der Stadtrat bei verschiedenen Bauprojekten den Zeitplan für deren Umsetzung nach hinten verschoben. Betroffen sind in erster Linie Schulhäuser in Reussbühl und Littau und die Umfahrung des Bahnhofs Littau.
Im Rahmen der Gesamtplanung 2016–2020 hat der Luzerner Stadtrat auch die Investitionsplanung überprüft. Die Nettoinvestitionen in diesem Zeitraum belaufen sich auf 203,2 Millionen Franken, wie die Stadt Luzern am Dienstag mitteilte. Damit wird der Investitionsplafond von 173 Millionen Franken (jährlich 34,6 Millionen Franken) um 30,2 Millionen Franken überstiegen. Dies hat den Stadtrat veranlasst, die Projekte zu priorisieren.
Die höheren Investitionen sind hauptsächlich auf die Schulraumentwicklung zurückzuführen. In Littau und Reussbühl werden in den nächsten acht bis zehn Jahren mindestens 1600 neue Wohnungen entstehen. Um die zusätzlichen Schüler aufnehmen zu können, will der Stadtrat unter anderem das Schulhaus Staffeln neu bauen. Es soll so geplant und projektiert werden, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Erweiterung möglich ist. Im Juni hat der Grosse Stadtrat die Pläne des Stadtrates gutgeheissen und einen Wettbewerbs- und Projektierungskredit von 2,9 Millionen Franken für den Neubau des Schulhauses Staffeln und einen Kredit von 5,8 Millionen Franken für kurzfristige Raumoptimierungen und Raumrochaden in anderen Schulhäusern bewilligt. Der Wettbewerb und die Projektierung für das Schulhaus Grenzhof erfolgt ab dem Jahre 2016 und für das Schulhaus Littau-Dorf ab 2018.
Für den Stadtrat hat die Schulraumentwicklung in Reussbühl und Littau eine sehr hohe Priorität. Da die Baukosten dafür vor allem 2019 und 2020 anfallen, hat der Stadtrat entschieden, andere Projekte zu verschieben. So wurde die Gesamtsanierung der Schulanlage Moosmatt von 2018 auf 2020 verschoben.
Das Projekt Cheerstrasse kann erst ab 2020 realisiert und die Strasse Ende 2022 eröffnet werden. Die Zeitverzögerung hat zwei Hauptgründe: Das Projekt hängt neu eng mit dem Umbau und Ausbau des Bahnhofs Littau zusammen. Die Planung der SBB sieht vor, das Projekt bis 2023 abzuschliessen inklusive des Baus einer Querungsmöglichkeit für Fuss- und Radverkehr. Zudem ist die Umsetzung des Projektes Cheerstrasse kostenintensiver als geplant. Der Stadtrat wird dem Parlament einen Zusatzkredit beantragen. Die Verschiebung ermöglicht somit eine Koordination und Synergie mit dem Bauprojekt Bahnhof Littau der SBB.
Schon heute ist absehbar, dass die Umfahrung des Bahnhofs Littau teurer wird. 2009 war man von rund 14 Millionen Franken ausgegangen (inkl. Bauteuerung zirka 15,2 Millionen Franken). Heute rechnet der Stadtrat mit Bruttokosten von maximal 26 Millionen Franken.
Die Hauptgründe für die Kostensteigerungen: Der Kreisel Bodenhof wird aufgrund der zu erwartenden Verkehrszunahme an seine Kapazitätsgrenzen stossen. Er muss deshalb für rund 2,3 Millionen Franken ausgebaut werden. Neu wurde auch eine rund 3,9 Millionen Franken teure Fuss- und Radweg-Unterführung beim Bahnhof Littau ins Projekt integriert.
pd/zim